DZD Diabetes Research School Wissenschaft erleben, Netzwerke bilden
Erstklassige Forschung erleben und in den Dialog mit renommierten Wissenschaftler*innen treten – das ist das Motto der jährlichen Nachwuchskonferenz des DZD, die 2023 zum elften Mal stattgefunden hat. Kurz vor der EASD-Jahrestagung versammelten sich 80 Doktorand*innen, Postdoktorand*innen und junge Kliniker*innen aus zwölf Ländern. Schwerpunktthemen dieses Jahr waren innovative Ansätze für zukünftige Diabetestherapien, Umweltfaktoren, die zur Diabetesentstehung beitragen, sowie die neue Wirkstoffklasse der Polyagonisten und ihr Potenzial für die Diabetestherapie.
Austausch in ungezwungener Atmosphäre
Das Organisationsteam legte großen Wert darauf, eine Umgebung zu schaffen, in der junge Wissenschaftler*innen sich wohlfühlen, Ideen frei austauschen und Kontakte knüpfen können, die ihre zukünftige Forschung beeinflussen können. Dieses ungezwungene Ambiente trug dazu bei, dass sich die Teilnehmer*innen schnell miteinander vernetzten und anregende Gespräche führten.
„Es war inspirierend, so viele junge Talente aus der ganzen Welt an einem Ort zu sehen. Ihr Enthusiasmus für die Diabetesforschung war deutlich spürbar“, schwärmte Dr. Leonie Herrmann, eine der Organisatorinnen der Konferenz, nach Abschluss der Veranstaltung.
Wissenschaftliche Sessions: Neues aus der Forschung
In ihrem Eröffnungsvortrag zeigte Professor Dr. Annette Peters von Helmholtz Munich unterhaltsam und kurzweilig mit Hilfe ihrer drei verschiedenfarbigen Hüte die Perspektiven von Projektleiterin, Forscherin und Teilnehmerin am Beispiel von Kohortenstudien. Sie ließ ihre verschiedenen Rollen über ihre Motivation, aber auch über ihre ethischen Auffassungen und Bedenken sprechen. Die Zuhörer*innen diskutierten im Nachgang lebhaft eigene Einstellungen zu Kohortenstudien und ihre Bereitschaft, persönliche Daten der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Das Eis für die folgenden Sessions der School war spätestens hier gebrochen.
Unter dem Titel „Innovative Ansätze für die Diabetestherapie von morgen“ stellte Professor Mark Cooper (Monash University, Australien) neue Therapiekonzepte für Diabeteskomplikationen vor. Professor Dr. Markus Stoffel (ETH Zürich, Schweiz) präsentierte die aktuellen Fortschritte der RNA-basierten Therapeutika. Um den Einfluss von Umweltfaktoren, insbesondere von Virusinfektionen, auf die Entwicklung von Typ-2-Diabetes ging es im Vortrag von Professor Dr. Stefan Bornstein (Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden). Der diesjährige Claude-Bernard-Preisträger Professor Åke Lernmark (Lund University, Diabetes Center, Schweden) präsentierte, wie Umweltfaktoren zur Entstehung des Typ-1-Diabetes beitragen können. Im Anschluss an die Vorträge fanden lebhafte Diskussionsrunden statt.
Zum Abschluss des Programms präsentierte Dr. Matthew Coghlan
(Eli Lilly and Company, USA) die Entwicklung und Wirkung der neue Wirkstoffklasse der Polyagonisten und Professor Dr. Matthias Blüher (Helmholtz Munich und Universität Leipzig) gewährte Einblicke in seinen klinischen Alltag in der Adipositas- und Diabetesbehandlung und berichtete von der Hoffnung vieler Menschen mit Diabetes bezüglich der neuen Medikamente. Obwohl die Referenten diese als einen Meilenstein in der Diabetestherapie erachten, gilt es in der Diabetes- und Metabolismusforschung noch vieles aufzudecken – darin waren sich beide Sprecher einig.
Poster Sessions: eine Bühne für junge Forschende
Neben den Vorträgen der etablierten Expert*innen präsentierten Teilnehmende eigene Forschungsergebnisse in Form von Postern. „Ich habe hier nicht nur wertvolles Feedback zu meiner Forschung erhalten, sondern auch Partnerschaften für künftige Projekte geknüpft“, erzählte eine Teilnehmerin aus Spanien über ihre Erfahrungen. Die Poster-Sessions boten den jungen Forschenden nicht nur eine Plattform, um ihre Arbeit einem breiten Publikum zu präsentieren, sondern gaben ihnen auch die Chance, direkte Rückmeldungen von etablierten Forschenden zu erhalten. Für viele war es ein wertvoller Moment, Anerkennung für ihre intensive Arbeit zu erhalten und Anregungen für künftige Forschungsprojekte zu sammeln.
Mehr über die DZD Diabetes Research School erfahren
Informationen zu vergangenen und zukünftigen DZD Diabetes Research Schools finden Sie unter www.dzd-ev.de/diabetes-research-school. Dort können Sie auch den Newsletter der Diabetes Research School abonnieren.
Unterstützung für die wissenschaftlichen Karriere boten weitere Formate: Der „Data Morning“ lieferte praxisnahe Weiterbildung zum Thema Datenmanagement, Dr. Martin Preusse, Leiter des DZD-Datenmanagements, gab den Teilnehmenden Tipps und Tricks an die Hand, um FAIRe Daten zu erzeugen – ein Grundstein für die Reproduzierbarkeit und nachhaltige Analyse von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Darüber hinaus stellten Dr. Simon Dreher und Dr. caterina Conte die neue EASD Early Career Academy mit europaweiten Vernetzungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten vor. Schließlich hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in einem World Café über verschiedene Karrierewege für Wissenschaftler*innen zu informieren.
Wissensaustausch, Netzwerken, Weiterbildung und Karriere
Mit motivierten internationalen Teilnehmenden, einer ungezwungenen Atmosphäre und inspirierenden wissenschaftlichen Sessions mit renommierten Vortragenden war die DZD International Diabetes Research School sicherlich eine Quelle der Motivation und des Wissensaustauschs für aufstrebende Forschende. Im kommenden Jahr wird das DZD die 12. DZD Diabetes Research School im Vorfeld der EASD-Jahrestagung in Madrid veranstalten. Ziel ist es, die nächste Generation von Wissenschaftler*innen in der Diabetesforschung zu unterstützen sich den Herausforderungen und Chancen in diesem wichtigen Forschungsfeld zu stellen.