Bilanz des Zi: Jahresüberschüsse der Allgemeinmediziner 2017 um rund 4 % gestiegen

Geld und Steuern , Praxismanagement Autor: Isabel Aulehla

Hausärzte konnten 2017 besser wirtschaften als andere Fachgruppen. Hausärzte konnten 2017 besser wirtschaften als andere Fachgruppen. © Tiko – stock.adobe.com

Das Zi-Praxis-Panel zeigt: Hausärzte haben 2017 gut gewirtschaftet. Sie steigerten ihre Jahresüberschüsse im Vergleich zum Vorjahr deutlich stärker als die meisten Fachgruppen. Auch in einer anderen Kategorie liegen sie vor ihren Kollegen.

Zwar hat sich die wirtschaftliche Lage der Vertragsärzte 2017 insgesamt verschlechtert, wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) mitteilt. Hausärzte können sich jedoch entspannt zurücklehnen: Ihre Jahresüberschüsse stiegen gegenüber 2016 um rund 4 %.

Demgegenüber liegen die Jahresüberschüsse aller Vertragsarztpraxen bei nur 0,8 %. Berücksichtigt man die Verbraucherpreisentwicklung entspricht dies sogar einem Verlust von 0,7 %. Die Zahlen gehen aus dem Zi-Praxis-Panel hervor, einer jährlichen Erhebung des Instituts.

Über alle Fachgruppen hinweg erzielten Mediziner im Mittelwert einen Jahresüberschuss von 168 800 Euro. Netto blieben ihnen davon etwa 83 000 Euro, auf den Monat umgerechnet also rund 7000 Euro.

Im Vegleich zu den letzten Jahren ist die Bilanz des Zi ernüchternd. 2015 und 2016 waren die Überschüsse der Vertragsärzte noch stark angewachsen, um 3 % bzw. 5 %. Von 2014 bis 2017 stiegen die Betriebskosten der Praxen jedoch um rund 10 % und somit deutlich stärker als die Verbraucherpreise (+2,5). Am deutlichsten erhöhten sich die Aufwendungen für Personal (+19 %) sowie für Material und Labor (+9 %).

Hausärzte sind verglichen mit anderen Fachgruppen relativ zufrieden. Drei Viertel von ihnen bewerten ihre Situation als „sehr gut“ oder „gut“. Sie stehen in dieser Frage auf dem fünften von 25 Plätzen des ZiPP-Klimaindex. Dieser Indikator misst die subjektive Wahrnehmung der wirtschaftlichen Lage. Erstmals seit 2014 sank der Wert insgesamt wieder. Besondere Unzufriedenheit herrscht über alle Fachgebiete hinweg über die Regelungen des Bereitschaftsdiensts. Etwa 15 % der Vertragsärzte bewerteten sie als „schlecht“.

Quelle: Zi-Praxis-Panel