Aktuelle Erkenntnisse zur Darm-Hirn-Achse und Therapieoptionen funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen

Funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom weisen ein sehr heterogenes Krankheitsbild auf und ein Zusammenhang mit der Darm-Hirn-Achse ist bekannt.1 Im Rahmen eines Bayer-Symposiums auf dem Kongress der Viszeralmedizin 2022 sprachen zwei Experten aus Klinik und Praxis über aktuelle Erkenntnisse zur Darm-Hirn-Achse sowie Therapieoptionen. Geleitet wurde das Symposium unter der Moderation von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Peter Malfertheiner, Professor an der LMU München.

Einfluss von Stress auf die Darm-Hirn-Achse

Die Darm-Hirn-Achse ist in eine Vielzahl von physiologischen Funktionen involviert und beschreibt die Verbindung zwischen Darm und Gehirn. „Das Reizdarmsyndrom kann mit einer gestörten Darm-Hirn-Achse assoziiert sein. Auch das Mikrobiom scheint eine Rolle zu spielen, weshalb auch von der Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse gesprochen wird“, so Prof. Dr. med. Andreas Stengel, leitender Oberarzt und stellvertretender ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Tübingen. Die multifaktoriellen Ursachen für ein Reizdarmsyndrom können in ein biopsychosoziales Modell eingeordnet werden, denn Stressreaktionen können funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom negativ beeinflussen und verschlimmern. Aktuelle Daten aus Corona-Pandemiezeiten zeigten, dass psychosoziale Stressoren zu einer Verschlechterung der Reizdarm-Symptomatik führen können und gaben Hinweise, dass ein multimodaler Therapieansatz unter Berücksichtigung der Darm-Hirn-Achse hilfreich sei.

Funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen haben eine multimodale Pathophysiologie

Funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen haben eine hohe Prävalenz und zeichnen sich durch eine multimodale Pathophysiologie aus. „Zentrale Aspekte dieser Multimodalität umfassen die Darm-Hirn-Achse, viszerale Hypersensitivität, psychische Komorbidität und eine durchlässige Darmbarriere („leaky-gut“)“, erklärt Prof. Dr. med. Martin Storr, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie am Zentrum für Endoskopie, Starnberg. Aus dieser komplexen Pathophysiologie leite sich als Konsequenz ein multimodales Beschwerde- und Therapieprinzip ab. Neben Aspekten der Lebensführung, Anleitung bei Ernährungsfragen und Aspekten der Darm-Hirn-Achsen-Therapie spielten hier vor allem phytotherapeutische Optionen eine wichtige Rolle. Laut Professor Storr ist gerade für Phytotherapeutika wie z.B. STW 5 (Iberogast® Classic) und STW 5-II (Iberogast® Advance) der grundlagenwissenschaftliche und klinische Erkenntnisgewinn sehr beachtlich, sodass diese Präparate einen hohen Stellenwert in der Therapie von funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen einnehmen.

Multi-Target-Wirkung bei einem vielschichtigen Krankheitsbild

Die Ursachen für die Entstehung funktioneller Magen-Darm-Beschwerden können vielschichtig sein. Oft liegt ein komplexes Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel einer Störung der Darm-Hirn-Achse vor. Funktionelle Magen-Darm-Beschwerden können sehr belastend für die Betroffenen sein, daher steht vor allem eine schnelle Linderung der Symptome im Vordergrund. Hierfür werden wirksame Therapieoptionen benötigt, die diese komplexe Pathophysiologie berücksichtigen und synergistisch wirken. „Phytopharmaka mit Multi-Target-Wirkung wie Iberogast® Classic und Iberogast® Advance setzen an verschiedenen Pathomechanismen an und können so die Darm-Hirn-Achsen-Therapie unterstützen“, so Professor Storr. Die Assoziation von Darm-Hirn-Achse mit funktionellen Magen-Darm-Beschwerden und ein therapeutischer Ansatz, der vielfältige Ansatzpunkte berücksichtigt, könne für die Betroffenen einen therapeutischen Erfolg ermöglichen.

Quelle:
Symposium „Darm-Hirn-Achse: Mehr als nur ein Bauchgefühl“, im Rahmen von Viszeralmedizin 2022 (Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten sowie der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie), Hamburg, 16.09.2022; Veranstalter Bayer Vital GmbH.

Literatur:
1. Update S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom, AWMF Registernummer 021/016, Stand Juni 2021.