„Wirksamkeit gut belegt“
Experteninterview über den Einsatz von Phytotherapeutika bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden
Die weite Verbreitung funktioneller Magen-Darm-Beschwerden wie Magenschmerzen, Völlegefühl, Bauchkrämpfe, Blähungen, Sodbrennen und Übelkeit ist für Prof. Dr. med. Martin Alexander Storr vom Internistenzentrum MVZ Gauting-Starnberg täglich spürbar. „Patienten mit funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen sind in der Sprechstunde tatsächlich sehr häufig“, berichtet der Experte. Deren Symptomatik sei dabei sehr unterschiedlich – von Reizmagen-Beschwerden wie epigastrischem Druck, säure-assoziierten Beschwerden, Völlegefühl nach der Nahrungsaufnahme oder unabhängig von der Nahrungsaufnahme bis hin zu klassischen Reizdarm-Beschwerden wie abdominellen Krämpfen, Blähungen, Bauchschmerzen und Stuhlgangsveränderungen. Das therapeutische Vorgehen richte sich nach der zugrunde liegenden Pathophysiologie, erklärt der Experte. Zentrale Eckpunkte seien dabei Infektionen, wie die Helicobacter-pylori-Infektion, die viszerale Hypersensitivität, Motilitätsstörungen, gastrointestinale Mikroentzündungen, säure-assoziierte Probleme und psychische Belastungen.
Vorteil Phytotherapeutika: multiple Wirkmechanismen
Pflanzliche Arzneimittel sieht Storr als zentralen Baustein der Therapie, der auch in den Behandlungsleitlinien empfohlen werde. Der Gastroenterologe hat mit ihrem Einsatz in seiner Praxis gute Erfahrungen gemacht. Wichtiges Kriterium sei für ihn dabei die nachgewiesene Wirksamkeit der Präparate, wie z.B. für Iberogast Classic (STW 5) und Iberogast Advance (STW 5-II) gegeben. In der Erweiterung des Portfolios um die Produktvariante sieht der Experte einen großen Vorteil: Beide Kombinationen entfalten multiple Wirkmechanismen in Magen und Darm, das aber mit klaren Behandlungsschwerpunkten: akute, speziell motilitätsbedingte oder häufig auftretende funktionelle Magen-Darm-Beschwerden. Storr fasst zusammen: „Es hat sich gezeigt, dass manche der in Iberogast enthaltenen Extrakte für den Dysmotilitäts-Typ etwas günstiger sind und daher Dysmotilitätsbeschwerden wie Hypomotilität, Hypermotilität oder intestinale Gasbildung in der klassischen Neuner-Kombination günstiger beeinflussen, wohingegen andere Pflanzenextrakte geeigneter erscheinen, wenn Mikroinflammation oder intestinale Hypersensitivität im Vordergrund stehen.“ Die durch die Portfolio-Ergänzung entstandene Möglichkeit zur differenzierteren Behandlung funktioneller Magen-Darm-Beschwerden ist in Storrs Augen ein wichtiger Fortschritt: „Ich erhoffe mir, dass Patienten in Zukunft gezielter und damit besser behandelt werden können.“