Fokale Epilepsie Assistenzhund zu gewinnen!

Autor: Bianca Lorenz

Tierischer Freund und Helfer: Assistenzhunde können Kinder mit Epilepsie vor Anfällen warnen. Tierischer Freund und Helfer: Assistenzhunde können Kinder mit Epilepsie vor Anfällen warnen. © Deutsches Assistenzhunde-Zentrum T.A.R.S.Q./Laurence Opp | AdActa Fotomomente

Kinder mit Epilepsie riskieren trotz Medikation jederzeit einen Anfall. Ausgebildete Assistenzhunde können das vorher spüren und Alarm schlagen. Für normale Familien sind sie jedoch kaum erschwinglich. Doch mit etwas Glück gibt's einen solchen Hund vielleicht nun kostenlos.

Für 20.000 Euro kann man einen Kleinwagen kaufen oder eine Weltreise machen. Man könnte sich aber auch einen Assistenzhund anschaffen. Für Familien mit einem Kind, das an Epilepsie erkrankt ist, wäre das sicher die erste Wahl. Nur können sich die wenigsten von ihnen einen solchen tierischen Helfer leisten. Und die gesetzlichen Krankenkassen zahlen in der Regel auch nicht.

Der Grund für den stolzen Preis: Die Hunde durchlaufen beim Deutschen Assistenzhunde-Zentrum mit dem T.A.R.S.Q.®-Konzept (Training, Auswahl, Respekt, Standards, Qualität) eine zweijährige individuelle Ausbildung und können anschließend als Signalhunde, Diabetikerhunde oder auch als Epilepsiewarnhunde wertvolle Begleiter sein.

Warnung vor dem Notfall

Dieser Hund besitzt die Fähigkeit, seinen Besitzer frühzeitig vor einem fokalen Anfall zu warnen und gestaltet den Alltag des Patienten somit deutlich sicherer. Der Hund erkennt den Anfall bereits zwischen 1 und 20 Minuten vor dem Eintreten und kann daraufhin das Kind und/oder seine Eltern warnen. Der Patient kann sich frühzeitig hinlegen, um Verletzungen zu vermeiden und bei Bedarf ein Notfallmedikament einnehmen. Auch nachts bemerkt der Hund herannahende Anfälle und kann sein Umfeld rechtzeitig informieren.

Vollständig verhindern kann der Assistenzhund einen fokalen Anfall nicht. Doch er verhilft betroffenen Kindern zu mehr Sicherheit und Selbstständigkeit, beugt Verletzungen vor und kann im Ernstfall sogar Leben retten – eine große Beruhigung für die Eltern.

Das große Los ziehen 

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Assistenzhunde-Zentrum verlost die neuraxFoundation einen kostenlosen Hund in eine Familie mit einem erkrankten Kind. Die Bedingung: Es muss zwischen 6 bis 14 Jahre alt sein und ärztlich bestätigt an fokaler Epilepsie leiden.

Notwendig ist das Attest eines Facharztes über die Diagnose sowie die Anfallsart, das der Bewerbung beigefügt werden muss. In einem Motivationsschreiben sollte dargelegt werden, dass die Familie sich einen Warnhund bisher nicht leisten konnte, obwohl das Kind von den Fähigkeiten des Hundes enorm profitieren würde. Eltern sollten in Vertretung für ihr Kind den Bewerbungsfragebogen ausfüllen und das ärztliche Attest beifügen.

Individuelle Auswahl des Hundes

Nach erfolgreicher Verlosung wird mit dem Kind und seiner Familie ein Kennenlernen mit mehreren Epilepsiewarnhunden arrangiert. Dieses dauert zwei bis drei Tage und dient dem Ziel, mit Hilfe des Trainers herauszufinden, welcher Hund am besten passt. Daraufhin beginnt eine zweiwöchige Einarbeitung, um sich an das neue Familienmitglied zu gewöhnen und den Alltag anzupassen. So kann das Leben mit dem Assistenzhund auch in Zukunft erfolgreich gestaltet werden.

Mehr Infos & Bewerbung

Der Bewerbungsbogen mit weiteren Informationen zu den Voraussetzungen kann auf www.assistenzhunde-zentrum.de/bewerbung heruntergeladen werden. Die Bewerbungsunterlagen können ab sofort bis zum 10. Juni 2022 per E-Mail an bewerbung@assistenzhunde-zentrum.de oder per Post an die folgende Adresse gesendet werden: DAZ T.A.R.S.Q. Ltd, Parcusstraße 6, 55116 Mainz