Asthma: Atmen üben vor dem Fernseher

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Fernseher an, zurücklehnen – und die Lunge trainieren! Fernseher an, zurücklehnen – und die Lunge trainieren! © iStock.com/gpetric

Asthmatiker brauchen fürs Atemtraining nicht unbedingt einen Physiotherapeuten. Sie können genauso erfolgreich zu Hause mit DVD oder Online-Tool üben.

Professor Dr. Anne Bruton und ihre Kollegen von der Universität Southampton untersuchten die Effektivität eines DVD-gestützten Atemtrainings auf die Lebensqualität von Patienten mit Asthma bronchiale. Sie rekrutierten dafür 655 betroffene Patienten im Alter von 16 bis 70 Jahren, die eine geringe krankheitsbezogene Lebensqualität aufwiesen. Aufgrund der breit gefassten Einschlusskriterien nahmen neben Rauchern auch solche Patienten teil, denen im vergangenen Jahr lediglich ein Medikament verschrieben worden war.

Randomisiert absolvierten die Teilnehmer entweder drei Einheiten eines Atemtrainings unter physio­therapeutischer Kontrolle oder ein multidisziplinär erarbeitetes Übungsprogramm auf DVD. Dieses setzte sich u.a. aus Anleitungen zur richtigen Zwerchfellatmung, zum kontrollierten Atemanhalten und aus Entspannungstechniken zusammen. Beide Gruppen erhielten zusätzlich schriftliche Unterlagen. Eine dritte Gruppe unter antiasthmatischer Standardtherapie, aber ohne Training, lief als Kontrolle mit.

Nach zwölf Monaten hatte sich die asthmaspezifische Lebensqualität sowohl für Patienten mit persönlichem als auch für diejenigen unter dem DVD-basierten Atemtraining im Vergleich zur Kon­trollgruppe signifikant verbessert. Zwischen den beiden Interventionsgruppen bestanden keine Unterschiede. Auf die Entzündungswerte oder die Lungenfunktion hatten die Atemübungen allerdings keinen Einfluss.

Hilfreiche Ergänzung bei schlechter Lebensqualität

Um eine ausreichende medikamentöse Einstellung kommt der Patient also in keinem Fall herum, stellen die britischen Kollegen klar. Krankt aber die Lebensqualität trotz guter Versorgung, lohne sich der Aufwand für ein Atemtraining – zumindest bei den motivierten Patienten.

Quelle: Bruton A et al. Lancet Respir Med 2018; 6: 19-28