Sport in Schule und Verein Auf Augenverletzung folgt OP
Verletzungen im Vereins- und Schulsport betreffen zwar nur in bis zu 1,83 % der Fälle die Augen. Doch kommt es zum Trauma, sind die Konsequenzen oft erheblich, berichten Prof. Dr. Gernot Jendrusch vom Lehrstuhl für Sportmedizin und Sporternährung der Ruhr-Universität Bochum und Kollegen. Im Rahmen ihrer Studie werteten die Wissenschaftler Daten von mehr als 630.000 Sportverletzungen in ganz Deutschland aus. Dabei zeigte sich, dass im Vereinsbereich jede fünfte Augenverletzung stationär behandelt werden musste, fast 14 % durch eine Operation.
Mehr als jedes zweite Trauma führte zur Krankschreibung
Rund 60 % der Blessuren resultierten in einer Schul- oder Arbeitsunfähigkeit. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Fälle handelte es sich um stumpfe Traumata, häufig verursacht durch Bälle, Schläger sowie Hand- und Ellbogenstöße. Entsprechend führen Squash, Badminton und Tennis, aber auch der zweikampffreudige Sport Wasserball die Liste der „Risikosportarten“ an.
Im Schulsport ist der Anteil an Augenverletzungen seit Jahren rückläufig, dennoch liegt er – insbesondere an Grundschulen – deutlich höher als in den Vereinen. Die Autoren sehen die Ursache zum einen darin, dass in Schulen verhältnismäßig oft Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko wie Basketball, Fußball oder Badminton, betrieben werden. Zum anderen führen sie an, dass Schulen bei Unfällen deutlich meldefreudiger sind. Der überwiegende Teil der Augenverletzungen ließe sich mit geeigneten Schutzbrillen verhindern. Insbesondere beim Tragen von Sehhilfen sollte darauf geachtet werden, dass diese sporttauglich sind, um das Risiko für den Sportler nicht noch zusätzlich zu erhöhen.
Quelle: Jendrusch G et al. Z prakt Augenheilkd 2022; 43: 396-400