Brustkrebs: Sport nach Diagnose senkt Risiko für Rezidiv
Ein aktiver Lebensstil vor der Diagnose Mammakarzinom erhöht nachweislich die Überlebenschancen, berichtet Dr. Audrey Y. Jung vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Inwiefern dies auch nach der Erkrankung gilt und welchen prognostischen Einfluss ein verändertes Aktivitätsniveau hat, untersuchten Dr. Jung und Kollegen nun an einem Kollektiv von mehr als 2000 postmenopausalen Brustkrebspatientinnen.
Die Forscher erfassten die Sportaktivitäten der Frauen vor sowie mehrere Jahre nach der Erkrankung. Eine ausreichende körperliche Aktivität lag gemäß WHO-Definition vor, wenn sich eine Patientin pro Woche mindestens 150 Minuten mit mäßiger Intensität – beispielsweise durch Laufen oder Radfahren – belastete. Wer dieses Ziel nicht erreichte, galt als unzureichend aktiv.
Frauen, die vor der Diagnose zu wenig Sport getrieben hatten, nach der Erkrankung jedoch die empfohlenen Ziele erreichten, wiesen im Vergleich zu anhaltend Bewegungsfaulen ein reduziertes Risiko für allgemeine bzw. Brustkrebsmortalität (50 % bzw. 46 %) und für Rezidive (42 %) auf. Ähnliche Effekte erzielten permanent Aktive.
Die Autoren empfehlen, alle Brustkrebspatientinnen – insbesondere die vor der Diagnose eher inaktiven Frauen – aus prognostischen Gründen zu regelmäßigem Sport zu motivieren. Das Belastungsziel wird dabei beispielsweise durch wöchentlich 150 Minuten schnelles Gehen mit einer Geschwindigkeit von etwa 5,6 km/h erreicht.
Quelle: Jung AY et al. Breast Cancer Res 2019; 21: 117; DOI: https://doi.org/10.1186/s13058-019-1206-0
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