Funktionelle Bauchschmerzen Auf der Bau(ch)stelle gibt es viel zu entdecken

Schmerzkongress 2024 Autor: Birgit Maronde

Eltern, die sich vor der Sprechstunde mit der Website befasst hatten, bewerteten die Arzt-Patient-Interaktion besser. Eltern, die sich vor der Sprechstunde mit der Website befasst hatten, bewerteten die Arzt-Patient-Interaktion besser. © o_lypa – stock.adobe.com

Nutzen Kinder und Jugendliche mit funktionellen Bauchschmerzen die edukative Website „Meine Bau(ch)stelle“, werden sie weniger durch ihre Schmerzen beeinträchtigt. Eltern, die dort unterwegs sind, fühlen sich zudem für die Kommunikation mit der Ärztin oder dem Arzt besser gewappnet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Verlaufsstudie mit 188 betroffenen Familien.

Vor dem Besuch einer von drei Spezialambulanzen erhielten die jungen Patientinnen und Patienten der Interventionsgruppe sowie ihre Eltern Zugang zu der Website, während diejenigen der Kontrollgruppe diese Gelegenheit nicht bekamen. Nach der Konsultation fragte man jeweils neben den Symptomen auch das Wissen über Bauchschmerzen, die Beeinträchtigung und den Umgang mit Schmerzen, Fehltage in der Schule und eine Bewertung der Arzt-Patient-Interaktion ab.

Erst Per-Protocol-Analyse zeigte Unterschiede auf

Die gleichen Punkte wurden per Online-Fragebogen 30 und 90 Tage nach dem Ambulanztermin erneut erhoben. Das berichtet eine Autorengruppe um Clarissa Humberg vom Deutschen Kinderschmerzzentrum in Datteln in ihrem Poster.

Die Intention-to-treat-Analyse der gewonnenen Daten zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Untersuchungsgruppen. Dies änderte sich, wenn man nur die Teilnehmenden der Interventionsgruppe berücksichtigte, die tatsächlich die Website genutzt hatten (Per-Protocol-Analyse). Dann ergaben sich signifikante Unterschiede – der Wissenszuwachs der Kinder und Jugendlichen konnte zu weniger schmerzbedingten Beeinträchtigungen beitragen. Auch die Bewertung der Arzt-Patient-Interaktion seitens der Eltern fiel signifikant besser aus, wenn sie sich vor der Sprechstunde mit der Website auseinandergesetzt hatten. 

Quelle: Deutscher Schmerzkongress 2024