Aufklärung über aktinische Keratose und das Langzeit-Karzinomrisiko ist wichtig
Die Haut regelmäßig ungeschützt der Sonne auszusetzen ist gefährlich: Die kumulative UV-Exposition erhöht das Risiko für aktinische Keratosen (AK), welche als Vorstufen des Plattenepithelkarzinoms gelten. Mit jedem weiteren Jahr nach einer AK-Diagnose nimmt das Karzinomrisiko um nahezu 2 % zu, berichten Dr. Shabnam Madani vom Department of Dermatology and Mohs Surgery am Kaiser Permanente in Walnut Creek und Kollegen. Sie untersuchten das Langzeit-Karzinomrisiko von 220 236 Kaliforniern (Durchschnittsalter 64 Jahre), bei denen man zwischen 2009 und 2019 mindestens einen AK-Herd festgestellt hatte. Verglichen wurden sie mit der gleichen Anzahl an gematchten, gesunden Kontrollen.
Im AK-Kollektiv erhöhte sich das Risiko für ein kutanes Plattenepithelkarzinom pro Nachbeobachtungsjahr um 1,92 %, bei den Kontrollen stieg es nur um 0,83 %.
Risiko bei AK-Patienten unter 50 Jahren versiebenfacht
Die Präkanzerose erhöhte dabei die Wahrscheinlichkeit einer Karzinomdiagnose um das 1,9-Fache. In der Altersgruppe der unter 50-Jährigen stieg das Risiko durch eine AK-Diagnose sogar um den Faktor 6,8. Nach zehn Jahren betrug die kumulative Karzinominzidenz im AK-Kollektiv ca. 17 % und bei den Kontrollen 6 %.
Alter, männliches Geschlecht, heller Hauttyp und ein Basalzellkarzinom in der Patientenhistorie beeinflussten neben der AK-Diagnose die Gefahr der Tumorentwicklung, so die Autoren. Dass sich innerhalb der letzten zehn Jahre das Risiko generell um ein Drittel reduziert hat, führen sie auf die verbesserte Primärprävention zurück. Patienten, die sich gegen eine AK-Therapie entscheiden, sollten unbedingt über Risiken und mögliche Anzeichen einer Malignität aufgeklärt werden, raten sie.
Quelle: Madani S et al. JAMA Dermatol 2021; DOI: 10.1001/jamadermatol.2021.0372