Bisher ist nur ein Hybrid-Closed-Loop-System für Schwangere zugelassen – CamAPS FX. In der AiDAPT-Studie1 hat man das Gerät bei 61 Frauen mit Typ-1-Diabetes getestet, berichtete PD Dr. Katharina Laubner, Uniklinikum Freiburg. Als Kontrollen dienten 63 Patientinnen mit kontinuierlicher Glukosemessung und konventioneller Insulingabe. Primärer Endpunkt war der prozentuale Anteil der Zeit bis zur Entbindung, in der die Blutzuckerwerte zwischen 63 und 140 mg/dl lagen (Time in Range, TIR).

Mit dem Loop-System war die TIR höher als unter konventioneller Insulintherapie (68 % vs. 56 %). Vor allem nachts hatte das geschlossene System die Nase vorn. Der Vorteil blieb während der gesamten Schwangerschaft bestehen. Die Frauen hatten außerdem weniger Arztkontakte, weniger Hypertoniekomplikationen und nahmen 3,5 kg weniger an Gewicht zu. In puncto Ketoazidosen gab es keine Unterschiede. Die strengen Zielvorgaben für die Schwangerschaft mit einer TIR über 70 % wurden mit 68 % nur knapp verfehlt.

Auch den Partner mit dem System vertraut machen

Einige Frauen mit Loop-System wurden zudem befragt, wie sie die Schwangerschaft erlebt haben. Dabei gaben sie an, weniger Sorgen, weniger Stress und eine angenehmere Schwangerschaft gehabt zu haben. Man sollte Frauen mit Typ-1-Diabetes, die planen, schwanger zu werden, also ein solches System anbieten, folgerte die Referentin. Muss man den Loop ausschalten, wenn die Wehen einsetzen, oder den Sportmodus einschalten? Dr. Laubner hat bisher darauf verzichtet, aber den Zielwert nach oben gesetzt. Außerdem empfahl sie, den Partner mit dem System vertraut zu machen.

Die Kassen übernehmen i.d.R. die Kosten, die Zusage kommt bei einer Schwangeren sogar recht schnell, so die Erfahrung der Referentin. Das könne aber je nach Kasse und Bundesland variieren.

Quellen:
1. Lee TTM et al. N Engl J Med 2023; 389: 1566-1578; DOI: 10.1056/NEJMoa2303911
2. 19. Diabetologie-Update-Seminar