Bei stabiler Angina pectoris lieber ins CT
Im Vergleich zur alleinigen Routineversorgung erlaubt die computergestützte Koronarangiographie (CTA) eine genauere Diagnostik von koronaren Herzerkrankungen. Zumindest, was das kurzfristige klinische Outcome angeht. Ob das Verfahren seinen Vorteil auch langfristig behält, war jetzt Gegenstand einer Langzeituntersuchung.
Einbezogen in die offene Multizenterstudie waren 4146 Patienten mit stabiler Angina pectoris. In den Kliniken waren die Symptome zuvor entweder routinemäßig oder in Kombination mit einer CTA abgeklärt und behandelt worden. Die Autoren der SCOT-HEART-Studie analysierten die Daten zu Untersuchungen, Therapien und klinischen Ergebnissen über durchschnittlich 4,8 Jahre und schauten dabei vor allem auf Tod durch koronare Herzerkrankung bzw. nicht-tödliche Myokardinfarkte.
Wie sich heraustellte, kam es zu rund 41 % weniger Ereignissen, wenn die Patienten zusätzlich eine CTA erhalten hatten. Die Fünfjahresrate des primären Endpunkts lag unter additiver CTA niedriger als unter dem alleinigen Standardvorgehen (2,3 % vs. 3,9 %).
Mehr präventive und antianginöse Behandlungen
Obwohl die Raten von invasiver Koronarangiographie und koronarer Revaskularistation in den ersten Monaten mit dem computergestützten Verfahren zunächst höher waren, unterschieden sich die Ergebnisse der Patientengruppen nach fünf Jahren nicht mehr voneinander. In der CTA-Gruppe wurden darüber hinaus mehr präventive und antianginöse Behandlungen begonnen (40 % bzw. 27 %).
Die Erkenntnisse der Studie deuten darauf hin, dass die computergestützte Koronarangiographie häufiger zu korrekten Diagnosen führt und letztlich eine gezieltere Behandlung ermöglicht, resümieren die Autoren. Dadurch gehe zudem die krankheitsbedingte Mortalität zurück.
Quelle: SCOT-HEART Investigators. N Engl J Med 2018; 379: 924-933