COVID-19-Schutzmasken Belastungstest bestanden
Masketragen ist inzwischen an vielen Arbeitsplätzen Pflicht. Noch weiß man aber nicht, ob der Mund-Nasen-Schutz die Leistungsfähigkeit mindert. Tübinger Wissenschaftler untersuchten diese Frage nun anhand einer randomisierten Cross-over-Studie mit 39 gesunden Teilnehmern (20 Männer und 19 Frauen). Alle hatten eine unauffällige Lungenfunktion und konnten sich auf dem Fahrradergometer problemlos ausbelasten.
Die schwäbischen Forscher prüften drei verschiedene Formen der Bedeckung: medizinische Maske, FFP2-Modell mit Ventil und einen Schutz aus Stoff. Getestet wurde die submaximale Leistungsfähigkeit bei einer Pulsfrequenz von 130 und 150 Schlägen pro Minute. Als weitere Parameter erfassten sie den CO2-Partialdruck, Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz, Blutdruck, respiratorische Anstrengung und körperliche Erschöpfung.
Eine Verschnaufpause ist nicht notwendig
Die Anwendung einer medizinischen Maske führte zu keinerlei Veränderungen – weder in der Ergometrie noch bei den anderen physiologischen Messgrößen. Auch die Anwendung einer FFP2- oder Baumwollmaske löste keine pathologischen Veränderungen aus. Allerdings schätzten Probanden mit Maske die respiratorische Anstrengung auf einer Zehn-Punkte-Skala einen Punkt höher ein als die Kontrollpersonen – unabhängig vom Material der Bedeckung. Geschlecht und kardiorespiratorische Fitness hatten keinen Einfluss auf den Effekt.
Aufgrund ihrer Ergebnisse kommen die Studienautoren zu dem Ergebnis, dass das präventive Tragen von Gesichtsmasken die Leistungsfähigkeit nicht relevant beeinträchtigt, auch wenn die Atmung als etwas anstrengender wahrgenommen wird. Ein möglicher Einfluss der Tragedauer wurde in der Studie zwar nicht direkt untersucht. Aufgrund ihrer Ergebnisse sehen die Tübinger Kollegen aber keinen Grund, die Anwendung auf zwei oder drei Stunden mit nachfolgender Pause zu beschränken.
Quelle: Steinhilber B et al. Int J Environ Res Public Health 2022; DOI: 10.3390/ijerph19031063