Funktionsverlust Bewegung für die betagte Niere

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Die körperliche Aktivität führte im Vergleich zu einem signifikant verlangsamten Nachlassen der Nierenfunktion. Die körperliche Aktivität führte im Vergleich zu einem signifikant verlangsamten Nachlassen der Nierenfunktion. © Crystal light- stock.adobe.com

Schon ein moderates Bewegungspensum kann bei sedentären Senioren den Rückgang der Nierenfunktion aufhalten. Darauf weist das Ergebnis einer Studie mit 1.199 Teilnehmern im mittleren Alter von 79 Jahren hin. Alle Patienten lebten noch im häuslichen Umfeld und waren weniger als 125 Minuten/Woche körperlich aktiv.

Verglichen wurden zwei Gruppen, die hinsichtlich Lebensalter, Komorbidität und
Ausgangs-eGFR
gut kompatibel waren. Das aktive Kollektiv nahm zwei Jahre lang an einem strukturierten Programm zur körperlichen Ertüchtigung (Kraft, Beweglichkeit) teil. Die übrigen Probanden erhielten nur eine Schulung in gesunder Lebensführung, wurden aber über den gleichen Zeitraum nachbeob­achtet.

Die körperliche Aktivität führte im Vergleich zu einem signifikant verlangsamten
Nachlassen der Nierenfunktion
. Weil der Muskel­einsatz den Kreatinin­wert verändern kann, wurde die Filtrationsrate auf der Basis von Cystatin C geschätzt. Dabei er­gab sich eine mittlere Differenz von 0,96 ml/min/1,73 m2 .

Auch für Patienten mit bestehender Insuffizienz

Auch das Risiko für einen raschen Abbau der renalen Leistung wurde deutlich reduziert,
schreibt das Team um Dr. ­MICHAEL ­SHLIPAK vom Veterans Affaires Health Care System in San Francisco. „Mehr bewegen“ ist somit auch ein Tipp für Patienten mit bereits eingetretener Insuffizienz, die etwas für ihre Nieren tun wollen.

Quelle: Shlipak MG et al. JAMA Intern Med 2022; DOI: 10.1001/jamainternmed.2022.1449