Disseminierte superfizielle Porokeratose Cholesterinsenker hilft auch ohne Cholesterolzusatz

Autor: Dr. Franziska Hainer

Lovastatin wirkt auch ohne Cholesterol, wie eine aktuelle Studie zeigen konnte. Lovastatin wirkt auch ohne Cholesterol, wie eine aktuelle Studie zeigen konnte. © MedBioChem – stock.adobe.com

Man geht davon aus, dass sich bei der disseminierten superfiziellen Porokeratose (DSAP) toxische Metabolite des Mevalonatwegs akkumulieren und eine hyperaktive Immunreaktion auslösen.

Lovastatin bessert den Hautzustand bei DSAP, weil es diesen Stoffwechselweg blockiert. Zusätzliches Cholesterol soll den lipidsenkenden Effekt ausgleichen, da Cholesterol für den Erhalt der Hautbarrierefunktion wichtig ist. Effektivität und Sicherheit des Statins ließen sich in einer aktuellen Studie bestätigen – allerdings auch ohne Cholesterol. Eingeschlossen waren 31 Patienten mit DSAP (26 Frauen) im mittleren Alter von 56,8 Jahren. Man verglich die zwölfwöchige topische Therapie mit Lovastatin 2 % plus Cholesterol 2 % und Lovastatin 2 % mono. 

Elf Patienten trugen die Creme jeweils einmal, 20 zweimal täglich auf. Die Hautläsionen wurden an Tag 28, 56 und 84 beurteilt und (pandemiebedingt) anhand von standardisierten Aufnahmen für die Evaluation dokumentiert. Pro Gruppe wiesen zwölf Personen ein vollständiges Bild-Set auf. Primärer Endpunkt war der Anteil abgeheilter Hautläsionen nach Therapieende. Zur Bewertung nutzte man den eigens für die Studie entwickelten DASP-General-Assessment-Severity-Index (DSAP-GASI). Er reicht von 0 (gesund) bis 4 (schwer). Subjektiven Gesamteindruck, Applikationseigenschaften, Sicherheit, Verträglichkeit und Lebensqualität erfassten die Forscher als sekundäre Endpunkte.

In der Lovastatin/Cholesterol-Gruppe verbesserten sich die Hautläsionen um 50 %, der DSAP-GASI sank von 3,08 auf 1,54. Ebenfalls signifikant fiel das Ergebnis der Monotherapie aus: Die Krankheitsschwere reduzierte sich um 51,4 % und der Score von 2,92 auf 1,50.

Neun von zehn Patienten bemerken Verbesserung

Beide Gruppen bewerteten die Behandlung als wirksam. 93 % der Lovastatin/Cholesterol- und 92 % der Lovastatin-Behandelten berichteten eine Verbesserung des Gesamtzustandes bei guter Verträglichkeit. Allerdings zeigten hauptsächlich Patienten mit leichter oder moderater Ausprägung eine deutlichere Verbesserung. Schwerkranke müssten evtl. länger behandelt werden, heißt es. 

Die Anwendungshäufigkeit nahm keinen signifikanten Einfluss auf das Ergebnis. Gute Wirksamkeit und Verträglichkeit könnten Lovastatin auch ohne Cholesterol zu einem aussichtsreichen Erstlinientherapeutikum für die DSAP machen, so das Fazit der Studienautoren.

Quelle: Santa Lucia G et al. JAMA Dermatol 2023; e230205; DOI: 10.1001/jamadermatol.2023.0205