Pulmonaler Kollateralschaden Chronische Rhinosinusitis fördert Bronchiektasen

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Studienergebnisse weisen auf ein erhöhtes Bronchiektasenrisiko für Patientinnen und Patienten mit CRS hin. Studienergebnisse weisen auf ein erhöhtes Bronchiektasenrisiko für Patientinnen und Patienten mit CRS hin. © natali_mis – stock.adobe.com

Studienergebnisse deuten auf eine Verbindung zwischen chronischer Rhinosinusitis (CRS) und der Entwicklung von Bronchiektasen hin, sofern letztere nicht im Zusammenhang mit einer zystischen Fibrose (CF) stehen.

Forschende haben diese Assoziation nun genauer untersucht. Für eine retrospektive Analyse durchforstete ein Team um Dr. So Kim von der Northwestern University Medical School in Chicago die Krankenakten eines akademischen medizinischen Zentrums. Es identifizierte 1.594 an CRS erkrankte Personen, die bei Diagnose keine Bronchiektasen hatten und für die mindestens eine thorakale CT aus dieser Zeit vorlag. Als Kontrollgruppe dienten 7.992 Personen, die weder an CRS noch an Asthma oder COPD litten.

Das Bronchiektasenrisiko war für Patientinnen und Patienten mit CRS insgesamt deutlich höher als für Kontrollpersonen (Odds Ratio, OR, 1,63). Dies traf sowohl für von CRS Betroffene ohne Asthma/COPD (Gruppe 1) als auch für Komorbide (Gruppe 2) zu (OR 1,34 vs. 1,98). Nach Berücksichtigung von Störfaktoren, darunter verschiedene weitere Erkrankungen, schwächte sich die Assoziation in Gruppe 1 ab (OR 1,22). In Gruppe 2 blieb sie jedoch signifikant (OR 1,78). Dr. Kim und sein Team schließen daraus, dass eine chronische Rhinosinusitis die spätere Entwicklung von Non-CF-Bronchiektasen fördert. Die Gefahr bestehe insbesondere, wenn zugleich ein Asthma oder eine COPD vorliegt.

Quelle: SL Kim et al. J Allergy Clin Immunol Pract 2024; 12: 3116-3122.e2; doi: 1016/j.jaip.2024.07.027