Kognitive Tests reichen nicht aus Commotio multimodal diagnostizieren

Autor: Sabine Mattes

Am zuverlässigsten ließ sich eine Commotio in der Studie über die subjektiv beschriebenen Symptome ermitteln. (Agenturfoto) Am zuverlässigsten ließ sich eine Commotio in der Studie über die subjektiv beschriebenen Symptome ermitteln. (Agenturfoto) © rocketclips – stock.adobe.com

Kognitive Screeningtests scheinen zur Beurteilung einer Commotio bei Sportlern nur begrenzt aussagekräftig zu sein. 

In einer US-amerikanischen Studie erzielte fast die Hälfte der 92 Teilnehmenden mit diagnostizierter Gehirnerschütterung im kognitiven Teil des Sports Concussion Assessment Tool-5 (SCAT5) Ergebnisse im normalen Bereich. Die erreichten Punkte in den Abschnitten Orientierung und Konzentration sowie Kurzzeitgedächtnis und verzögerte Erinnerung (ermittelt über eine 10-Wort-Liste) entsprachen den Resultaten der Sportler vor der Verletzung bzw. übertrafen diese sogar.

Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig ein multimodales Assessment bei der Diagnostik ist, erklärt das Team um Prof. Dr. Kimberly Harmon von der Allgemeinmedizin der University of Washington in Seattle. Am zuverlässigsten ließ sich eine Commotio in der Studie über die subjektiv beschriebenen Symptome ermitteln. Dies erfordere allerdings, dass die Sportler ihre Beschwerden auch offenlegten und sie nicht etwa verschwiegen, um weiterspielen zu können, betonen die Forschenden.

Quellen:
1. Harmon KG et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e2416223; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.16223
2. Pressemitteilung University of Washington School of Medicine