COPD: Lungenkranke zum Demenztest
Hinweise auf kognitive Veränderungen gibt es bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung schon länger. Aber eine genaue Analyse der Zusammenhänge fehlt bisher. Mit ihrer Studie wollen Sarah Marietta von Siemens von der Ludwig-Maximilians-Universität München und ihre Kollegen nun Licht ins Dunkel bringen. Für ihre Analyse der Wechselwirkungen von Hirn und Lunge griffen sie auf die deutsche COSYCONET-Kohorte und die Daten von fast 2000 COPD-Patienten aller vier Schweregrade der obstruktiven Lungenerkrankung zurück.
Kognitive Veränderungen wurden mit dem DemTect-Test erfasst, Aussagen zur krankheitsbezogenen Lebensqualität lieferte ein Fragebogen. Gemessen wurden auch Parameter der Lungenfunktion wie die forcierte Vitalkapazität (FVC), außerdem der Sauerstoffgehalt im Blut als Maß für die periphere Versorgung und der Sechs-Minuten-Gehtest als Kenngröße für die körperliche Fitness.
Bei schlechter Fitness die Kognition prüfen
Die Wissenschaftler fanden, dass ein niedriger Sauerstoffgehalt im Blut, eine geringe Fitness und ein hohes CRP mit einer reduzierten kognitiven Leistung einhergehen. Das wiederum war mit einer geringeren Lebensqualität verbunden. Die Autoren empfehlen, vor allem COPD-Kranke mit wenig Sauerstoff im Blut und schlechter Fitness kognitiv zu untersuchen. Diese Patienten benötigen möglicherweise Hilfe bei der Einnahme ihrer Medikamente oder eine engmaschigere Kontrolle.
Quelle: von Siemens SM et al. Respir Res 2019; 20: 257; DOI: 10.1186/s12931-019-1217-5