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Coronaimpfung für Diabetiker: Je nach HbA1c priorisiert immunisieren

Adipositas, Hypertonie, chronische Organ-, Gefäß-, Autoimmun- und neurologische Erkrankungen – und nicht zuletzt: Diabetes. Abgesehen vom höheren Alter sind es im Wesentlichen diese Faktoren, die die Gefahr für schwere COVID-19-Verläufe massiv erhöhen. Bereits Ende letzten Jahres hatte sich die Deutsche Gesellschaft für Diabetes positioniert. Demnach sollen Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes priorisiert ein Impfangebot erhalten.
Ab einem Wert von 7,5 % in Gruppe 2 einordnen
Auf Nachfrage konkretisierte Professor Dr. Stephan Martin vom Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum die Empfehlungen: Personen mit einem HbA1c von ≥ 7,5 % (≥ 58 mmol/mol) seien in die Risikogruppe 2 einzuordnen, gut eingestellte Patienten mit Diabetes in Risikogruppe 3, „da häufig noch andere Risikofaktoren wie ein hoher BMI über 30 kg/m2, Bluthochdruck oder Gefäßkomplikationen bestehen“. Hausärzte sollten ihre Patienten unbedingt dazu ermutigen, einen Impftermin wahrzunehmen, betonte Prof. Martin. „Es kursiert so viel Unsinn über Impfrisiken, den Betroffene nur schwer allein einordnen können.“
Quelle: 16. Diabetologie-Update-Seminar