Nichtmelanozytärer Hautkrebs DaRT trifft das Ziel
Für die Diffusing-alpha-Emitter-Radiation-Therapy (DaRT) werden mehrere metallene Kügelchen (Seeds), deren Oberfläche mit Radium-224 beschichtet ist, in den Tumor eingebracht. Beim Zerfall das Radioisotops zerstören die freigesetzten energiereichen Alphapartikel das Tumorgewebe.
Getestet wurde das Verfahren an zwei US-amerikanischen Kliniken mit insgesamt zehn Patienten – im Schnitt 72 Jahre alt. Die Teilnehmer hatten ein Basalzellkarzinom (n = 6) oder Plattenepithelzellkarzinom (n = 4) auf der Nase, am Kinn, am Lid, auf der Kopfhaut, am Hals, am Rumpf oder an den Extremitäten.
Alle Tumoren galten aufgrund der Lokalisation bzw. ihrer Größe als nicht komplett resezierbar (inoperabel). Das mediane Tumorvolumen betrug 2,1 cm3 (0,65–12,65 cm3). Anzahl, Größe und Lokalisation der Seeds wurden anhand eines CT-Planungsscans so gewählt, dass eine physikalische Dosis von 10 Gray im Tumor erreicht wurde.
Wie Dr. Mark D’Andrea und Kollegen berichten, war die Implantation der Seeds bei allen Patienten erfolgreich. Die Auswertung ergab, dass die durchschnittliche abgegebene Strahlendosis ca. 91 % des makroskopischen Tumorvolumens (GTV, Gross Tumor Volume) abdeckte, wobei alle Tumoren zu mindestens 85 % erfasst wurden. Nach zwei bis drei Wochen entfernte man die Seeds wieder.
Die Verträglichkeit erwies sich als gut: Es traten keine mit der Therapie assoziierten unerwünschten Ereignisse auf, die Grad 2 überschritten. Häufige Nebenwirkungen (Grad 1 oder 2) waren Erytheme, Ödeme und Pruritus, die unter konservativer Behandlung wieder abklangen.
Zwölf Wochen nach der Behandlung zeigte sich bei allen Patienten ein komplettes Ansprechen, das auch bis zur letzten Untersuchung in Woche 24 anhielt.
Die Autoren folgern, dass die Diffusing-alpha-Emitter-Radiation-Therapy sowohl sicher und in der Praxis durchführbar ist, als auch eine hohe Ansprechrate aufweist.
Sie weisen darauf hin, dass die medikamentösen Therapien, die für einen Teil der mit DaRT behandelbaren Patienten alternativ infrage kommen, in der Regel deutlich mehr Nebenwirkungen erzeugen. Als nächster Schritt müssen größere Studien mit mehr Patienten und längerer Nachbeobachtungszeit folgen. Eine Zulassungsstudie zumindest für die USA ist bereits angelaufen.
Quelle: D’Andrea MA et al. JAMA Netw Open 2023; 6: e2312824; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.12824