Dem Blutdruck ist es egal, ob ein Arzt da ist
Dr. Frederic Bauer vom Marien Hospital Herne und Kollegen schauten sich die Sache mit dem Weißkitteleffekt unter alltäglichen Bedingungen in vier Hausarztpraxen an. Dazu unterteilten sie die Stammklientel der Niedergelassenen in zwei Gruppen:
- In der ersten Kohorte mit 107 Probanden verglichen sie den auskultatorisch erfassten Blutdruck mit dem der automatischen Bestimmung, während der die Patienten alleine im Raum saßen.
- Bei den übrigen 51 Teilnehmern wurde ausschließlich automatisch gemessen, einmal unter ärztlicher Anwesenheit, einmal ohne.
In der darauffolgenden Woche dokumentierten die Patienten die Ergebnisse ihrer täglichen Selbstmessung.
Zwar lagen die systolischen Werte in der Praxis signifikant über denen in den heimischen vier Wänden, doch spielte es letztlich keine Rolle, ob der Arzt dem Behandlungszimmer fernblieb oder nicht. In Gruppe 1 ergab sich ein durchschnittlicher Blutdruck von 144,6/81,0 bzw. 144,1/79,9mmHg. In der zweiten Gruppe zeigten die Geräte im Mittel 134,2/80,6 bzw. 135,7/80,6mmHg an.
Quelle: 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin