
Depression ante portas Lipidprofil als Biomarker für kranke Psyche?

Eine Forschergruppe um Anna Tkachev vom Skolkovo Institute of Science and Technology in Moskau ermittelte die Blutfettwerte von 604 Personen aus der Allgemeinbevölkerung russischer Städte und verknüpfte sie mit deren selbstberichteten Angaben zu Angst- und Depressionssymptomen. Eine stärkere depressive Symptomatik ging mit veränderten Lipidspiegeln im Blutplasma einher.
Ziel ist ein Bluttest, der auf Depressionen hinweist
Die zusätzliche Analyse der Lipidprofile von 32 Patientinnen und Patienten mit einer Depression zeigte, dass die beobachteten Profilveränderungen bei ausgeprägtem selbstberichtetem Erkrankungsbild denen bei klinisch bestätigter Depression glichen. Auf dieser Datenbasis und mithilfe eines Abgleichs gegenüber gesunden Kontrollen entwickelten die Forschenden ein lipidbasiertes Vorhersagemodell, anhand dessen sich Personen mit schwerer depressiver Symptomatik zuverlässig von Menschen ohne Depression unterscheiden ließen. Damit dürfte die medizinische Forschung dem Ziel, psychische Erkrankungen mit einem biologisch fundierten Bluttest erkennen zu können, ein gutes Stück näher gekommen sein.
Quelle: Tkachev A et al. eBioMedicine 2024; 110: 105455; DOI: 10.1016/j.ebiom.2024.105455