Patienten, die eine Gewichtszunahme dauerhaft vermeiden wollen, sollten auf die Qualität der verzehrten Kohlenhydrate achten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse von Daten dreier großer Studien aus dem US-Gesundheitswesen. Berücksichtigt wurden mehr als 136.000 Ärzte und Pflegekräfte, die zu Beginn ≤ 65 Jahre alt und weitgehend gesund waren. 

Tägliche Extraportion Zucker legt noch 0,9 kg drauf

Im Durchschnitt legten die Teilnehmer alle vier Jahre 1,5 kg zu, was sich innerhalb von 24 Jahren auf 8,8 kg summierte. Dabei bestand eine positive Assoziation zwischen Gewichtsanstieg und glykämischem Index bzw. glykämischer Last der Kost. So erhöhte eine tägliche Extradosis Stärke oder Zucker von 100 g innerhalb von vier Jahren die Gewichtszunahme zusätzlich um durchschnittlich 1,5 bzw. 0,9 kg. Umgekehrt wurde ein Anstieg der Ballaststoffration um 10 g/d mit 0,8 kg weniger Gewichtszunahme belohnt. Auch die Substitution von Weißmehlprodukten, stärkehaltigem Gemüse und zuckerhaltigen Süßgetränken durch gesunde Kost (z.B. Vollkornprodukte, Obst und stärkearmes Gemüse)  zahlte sich aus. Davon profitierten vor allem Frauen und Patienten mit Übergewicht und Adipositas, wie Xi Wan von der Harvard University, Boston, und Kollegen betonen.

Quelle: Wan Y et al. BMJ 2023; 382: e073939; DOI: 10.1136/bmj-2022-073939