Dysmorphophobie als Grund für den Wunsch nach einer Nasenkorrektur

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Der Wunsch nach einer neuen Nase liegt manchmal auch in einer körperdysmorphen Störung begründet. Der Wunsch nach einer neuen Nase liegt manchmal auch in einer körperdysmorphen Störung begründet. © Viacheslav Iakobchuk – stock.adobe.com

Nasenkorrekturen zählen zu den häufigsten ästhetisch-chirurgischen Eingriffen. Die zugrunde liegenden Schönheitsfehler existieren vielfach aber nur in der Phantasie der Betroffenen.

Personen, die sich zu einer operativen Nasenkorrektur entschließen, weisen gehäuft eine körperdysmorphe Störung auf. Dies geht aus einer brasilianischen Untersuchung hervor. Eingeschlossen in die Studie waren 88 Personen, 57 von ihnen standen zur Rhinoplastie an, 31 dienten als Kontrollen.

Alle füllten mehrere Fragebögen zu ihren klinischen Symptomen sowie die Body-Dysmorphic-Symptoms-Scale aus. Wer in dieser mindestens sechs Punkte erzielt, erfüllt die Kriterien für eine Dysmorphophobie.

In der Gruppe mit geplanter Nasenkorrektur lag die Prävalenz der Störung bei 35,1 %, im Vergleichskollektiv betrug sie 3,2 %. Operationswillige Patienten wiesen aber auch signifikant höhere Werte in den klinischen Scores auf, vor allem jene mit diagnostizierter Dysmorphophobie. Die Autoren folgern, dass sich die Erkrankung negativ auf die Wahrnehmung der nasalen Funktion auswirkt.

Quelle: De Souza TSC et al. Aesth Plast Surg 2020; DOI: 10.1007/s00266-020-01930-9

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