Krebsrisiko bei Typ-2-Diabetes Entzündungsmarker ist besonders aussagekräftig
Ob Menschen mit Typ-2-Diabetes unter einem erhöhten Risiko für bestimmte maligne Erkrankungen leiden, lässt sich künftig vielleicht mit einem einfachen Bluttest ermitteln. Wie Ergebnisse einer Studie aus Dänemark zeigen, kann über das Level an Interleukin-6 (IL-6) das Risiko für adipositas-assoziierte Krebsarten vorhergesagt werden. Zu diesen gehören z. B. Brust-, Eierstock-, Nieren-, Gebärmutter- und Schilddrüsenkrebs sowie gastrointestinale Tumoren. Sowohl Adipositas als auch Typ-2-Diabetes kennzeichnet eine chronische unterschwellige Entzündung, die nach Ansicht der Forschenden entscheidend an der Tumorentstehung beteiligt sein könnte.
In die Studie eingeschlossen wurden 6.466 Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Diabetes. 327 von ihnen erkrankten während eines mittleren Follow-ups von 8,8 Jahren an Krebs. Höhere IL-6-Level zum Ausgangszeitpunkt standen mit einem erhöhten Risiko in Verbindung.
Höhere IL-6-Spiegel, höheres Krebsrisiko
Nach Bereinigung der Ergebnisse um Faktoren wie Alter, Bauchumfang oder HbA1c-Wert hatten Menschen mit Diabetes und einem IL-6-Spiegel > 1,58 pg/ml ein um 51 % höheres Risiko an Krebs zu erkranken als Personen mit einem Wert unter 0,94 pg/ml. Für andere zirkulierende Entzündungsmarker wie Tumornekrosefaktor-α oder hochsensitives CRP zeigte sich im Vergleich nur eine schwache Assoziation.
Quellen:
1. Bennetsen M et al. EASD 2024, Abstract 1026
2. Pressemeldung – Diabetologia