Eosinophile Ösophagitis: Epikutane Immuntherapie reduziert die Anzahl lokaler Granulozyten
Das Team um Dr. Jonathan Spergel vom Allergy Program der Kinderklinik Philadelphia behandelte insgesamt 20 Kinder zwischen 4 und 17 Jahren mit milchinduzierter eosinophiler Ösophagitis.1 In der randomisierten Pilotstudie hatten 15 Kinder eine epikutane Immuntherapie über ein auf die Haut aufgeklebtes Pflaster erhalten, das Spuren von Milchprotein enthielt und so allmählich eine Toleranz erzeugen sollte. Bei fünf Kindern klebten die Ärzte ein Placebopflaster auf.
Während der Behandlung galt für die ersten neun Monate ein absolutes Milchverbot. Anschließend wurde sie allmählich über zwei Monate wieder eingeführt, während die Immuntherapie weiter lief. Nach den insgesamt elf Monaten fanden die Wissenschaftler in der Per-Protocol-Analyse heraus, dass bei Kindern, die das Pflaster wie vorgegeben getragen hatten, signifikant weniger eosinophile Zellen im Ösophagusgewebe nachweisbar waren (25,57 Eos/HPF vs. 95,00 Eos/HPF).
„Diese Ergebnisse lassen hoffen, was die Desensibilisierung bei Kindern mit Milchallergie angeht“, wird Dr. Spergel in einer Pressemitteilung der Kinderklinik zitiert.2 Bislang müssten die Betroffenen Milch strikt meiden, sonst drohten schwere Entzündungen und Vernarbungen der Speiseröhre. Gerade für junge Patienten sei eine solche Karenz oft schwer durchzuhalten „Wenn sich die Ergebnisse bestätigen“, so der Forscher weiter, „können wir diesen Kindern erstmals von Grunde auf helfen.“
1. Spergel JM et al. Clin Gastroenterol Hepatol 2019; online first
2. Pressemitteilung Children’s Hospital of Philadelphia