Erste wiederholte Donorzell-Leukämie

Autor: Josef Gulden

Bei Störungen der Nische genügt es u.U. nicht, nur die Stammzellen auszutauschen. Bei Störungen der Nische genügt es u.U. nicht, nur die Stammzellen auszutauschen. © wikipedia/Gille Uwe

Etwa 0,1 % aller Empfänger einer allogenen hämatopoietischen Stammzelltransplantation entwickeln eine Leukämie der Spenderzellen. Die Mechanismen sind im Einzelfall schwer dingfest zu machen. Der erste Bericht einer zweimaligen leukämischen Erkrankung derselben Patientin jeweils nach Transplantation rückt nun die Störung der Empfänger-Mikroumgebung als Ursache in den Vordergrund.

Denkbare Szenarien für die Entstehung einer Leukämie der Spenderzellen nach einer allogenen Stammzelltransplantation (allo-HCT) gibt es viele: Von der Übertragung bis dato unerkannter voll maligner Zellen des Spenders bis hin zum Vorliegen eines leukämogenen Milieus beim Empfänger, das Spenderzellen mit prä­existierenden Mutationen erst in die volle Mali­gnität treibt. Letzterer Mechanismus dürfte hinter dem ersten publizierten Fall einer Patientin stehen, die nach zwei Transplantationen, jeweils von verschiedenen Spendern, beide Male eine myeloide leuk­ämische Erkrankung entwickelte.

Bei einer Patientin im Alter von 60 Jahren wurde zunächst ein myelodysplastisches Syndrom (MDS) mit 3 %…

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