Wer im Smog wohnt, gebärt früher Feinstaub zieht den Geburtstermin vor

Autor: Dr. Anna Millenaar

Neben den Lebensumständen der Frauen wurde die durchschnittliche Feinstaubbelastung am jeweiligen Wohnort über den Verlauf der Schwangerschaft ermittelt. Neben den Lebensumständen der Frauen wurde die durchschnittliche Feinstaubbelastung am jeweiligen Wohnort über den Verlauf der Schwangerschaft ermittelt. © Strassner Fotografie - stock.adobe.com

Luftverschmutzung gehört zu den wichtigsten Umweltfaktoren, die die menschliche Gesundheit beeinflussen. 

Insbesondere Feinstaub steht im Verdacht, verschiedene gesundheitliche Risiken zu erhöhen – von Atemwegserkrankungen bis hin zu kardiovaskulären Problemen. Auch für Schwangere und ihr Kind scheint die übermäßige Belastung mit Feinstaub weitreichende Folgen zu haben, wie eine kalifornische Studie nahelegt. 

Eingeschlossen in die Untersuchung waren über 400.000 Schwangere, zu denen genaue Daten zum Wohnort vorlagen. Neben den Lebensumständen der Frauen wurde die durchschnittliche Feinstaubbelastung am jeweiligen Wohnort über den Verlauf der Schwangerschaft ermittelt, ebenso die durchschnittlichen Außentemperaturen. Basierend auf Street-View-Aufnahmen schätzte die Autorengruppe zudem die ungefähre Aufenthaltsdauer der Frauen in natürlicher Vegetation, in Parkanlagen oder auf Grünflächen ab.

Kleine Partikel sorgen für große Probleme

Es zeigte sich, dass Schwangere, die einer hohen Feinstaubbelastung ausgesetzt waren, häufiger eine Frühgeburt erlitten. Bei Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status, wenig Aufenthalt in der Natur oder in Grünanlagen und bei Hitze kam es am häufigsten zu einer feinstaubassoziierten Fehlgeburt. Neben sozioökonomischen Aspekten scheinen also auch die Temperaturen und insbesondere die Luftqualität am Wohnort einen Einfluss auf den Verlauf einer Schwangerschaft zu haben.

Quelle: Jiao A et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e2444593; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.44593