Schuppenflechte Verflechtungen mit dem Feinstaub
Leben Psoriasispatienten dort, wo die Luft stark mit Schadstoffen belastet ist, wirkt sich das akut auf ihre Krankheit aus. Zu dieser Einschätzung kommen italienische Kollegen aufgrund einer retrospektiven Beobachtungsstudie. Berücksichtigt wurde die aerogene Exposition mit Kohlenmonoxid, Stickoxiden, Benzol und Grob- bzw. Feinstaubpartikeln. Die dazugehörigen Werte lieferte das italienische Institut für Umweltschutz und -forschung.
Als Kohorte wählten die Wissenschaftler von der Universität Verona 957 ambulant behandelte Patienten mit Psoriasis vulgaris aus. Rund 40 % von ihnen hatten im Studienzeitraum mindestens eine Exazerbation. Verglich man die Zeitintervalle vor den jeweiligen Kontrollterminen, lag die inhalative Schadstoffbelastung in den 60 Tagen vor einem akuten Schub signifikant höher.
Teilnehmer, die im Schnitt mehr als 20 µg/m³ Grobstaub (Partikelgröße 2,5–10 µm) bzw. mehr als 15 µg/m3 Feinstaub (Partikelgröße < 2,5 µm) ausgesetzt waren, trugen ein 40–50 % höheres Risiko für eine relevante Verschlechterung, definiert als absoluter PASI-Score von 5 oder mehr. Die Schadstoffbelastung der Atemluft beeinflusst also eventuell auch den langfristigen Verlauf.
Den Zusammenhang erklären die Forscher insgesamt damit, dass die Schadstoffe nach der Inhalation im Blutkreislauf zirkulieren und entzündliche Veränderungen auslösen können. Auch eine Wirkung über direkten Hautkontakt ist möglich.
Quelle: Bellinato F et al. JAMA Dermatol 2022; DOI: 10.1001/jamadermatol.6019