Schlaganfall Feinstaubpartikel und Stickoxide im Visier

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Auch speziell für Stickoxide und Stickstoffdioxid konnte ein vermehrtes Insult- und Sterberisiko gezeigt werden. Auch speziell für Stickoxide und Stickstoffdioxid konnte ein vermehrtes Insult- und Sterberisiko gezeigt werden. © fotohansel– stock.adobe.com

Wer in einer Wohngegend mit überdurchschnittlich starker Luftverschmutzung lebt, hat laut einer Studie ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und Folgeereignisse. Die Autoren empfehlen das Maskentragen an Tagen mit hoher Partikelbelastung.

Ein hohes Maß an Luftverschmutzung verstärkt das Schlaganfallrisiko von zuvor gesunden Menschen. Außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit für bereits Betroffene, nach einem Insult ein weiteres kardiovaskuläres Ereignis zu erleiden oder zu sterben. Zu diesem Schluss kommt ein ­chinesisch-amerikanisches Forscherteam aufgrund der Analyse der Daten von knapp 320.000 Personen aus der UK Biobank. 

Bei dicker Luft besser eine Maske tragen

Die aerogene Schadstoff­belas­tung wurde anhand des Wohnorts geschätzt. Dabei zeigte sich eine dosisabhängige Beziehung: Mit jedem Anstieg der Feinstaubbelastung um 5 µg/m3 stieg das Risiko für das Auftreten eines ers­ten Schlaganfalls um 24 %. Das Sterberisiko bei zuvor Gesunden erhöhte sich um 30 %. 

Auch speziell für Stickoxide und Stickstoffdioxid konnte ein vermehrtes Insult- und Sterberisiko gezeigt werden, schreiben ­Fei ­Tian von der Sun-Yat-sen-Universität in Guangzhou und Kollegen. Dieses Ergebnis spreche dafür, dass eine Reduktion der Luftverschmutzung die allgemeine Gesundheit und die Prognose nach einem Hirninsult verbessern kann. Aktuell empfehlen die Forscher, sich an in Bezug auf die Luftverschmutzung besonders kritischen Tagen möglichst im Haus aufzuhalten und draußen eine partikel­filternde Maske zu tragen.

Quelle: Tian F et al. Neurology 2022;  DOI: 10.1212/WNL.0000000000201316