Kein Herz für Diesel: Feinstaub erhöht Gefahr für kardiale Erkrankungen
Bei 4255 Teilnehmern einer landesweiten britischen Kohortenstudie wurde die jährliche Belastung mit sogenannten PM2,5-Teilchen an ihrer jeweiligen Wohnadresse ermittelt. Diese Teilchen haben eine Größe von überwiegend 2,5 µm. Die Messwerte setzten Dr. Nay Aung und Kollegen vom William Harvey Research Institute der Queen Mary Universität London in Korrelation zu den mittels Kardio-MRT erhobenen Befunden. Die Probanden waren im Mittel 62 Jahre alt, zu 47 % männlich und im Durchschnitt einer jährlichen Belastung von 10 µg Feinstaub pro Kubikmeter Luft ausgesetzt.
Experte fordert, den Höchstwert zu senken
Wie Dr. Aung berichtete, fand sich ein linearer Zusammenhang zwischen der Feinstaubbelastung und der Herzstruktur und -funktion. So nahm das Volumen der linken Herzkammer mit jeden 5 µg/m³ mehr Feinstaub um 4–8 % zu, während die linksventrikuläre Ejektionsfraktion um 2 % abnahm.
PM2,5-Teilchen, wie sie hauptsächlich von Dieselfahrzeugen emittiert werden, sind lungengängig und rufen eine Entzündung des Organs hervor, erklärte der Kardiologe. In der Folge kommt es zu einer systemischen Inflammation, die mit verengten Gefäßen und erhöhtem Blutdruck einhergeht. Morbidität und auch Mortalität der Betroffenen können so gesteigert werden.
Der europaweite Höchstwert für PM2,5-Teilchen liegt derzeit bei < 25 µg/m³. „Dieser Zielwert ist nicht sicher und sollte verringert werden“, sagte Dr. Aung bei der EuroCMR 2017.
Pressemitteilung der European Society of Cardiology