Pathomechanismus Gehen Rosazea und Migräne Hand in Hand?
Eine Rosazea ist unter anderem durch neurogene Inflammationen und neurovaskuläre Dysregulation charakterisiert – Pathomechanismen, die auch die Migräne kennzeichnen. Assoziationen zwischen den beiden Krankheiten ließen sich bereits bei postmenopausalen Frauen zeigen. Finnische Forscher prüften sie nun in einer Studie mit rund 1.900 Teilnehmern (53,7 % weiblich) aus der Northern Finland Birth Cohort 1966 Study.
Die Prävalenz der Rosazea in der Gruppe lag bei rund 15 %, am häufigsten lag ein erythematotelangiektatischer Subtyp vor (83 %), gefolgt von der papulopustulösen Variante mit 15 %. Insgesamt gaben 21,5 % der Rosazeapatienten eine gleichzeitige Migräne an. Die doppelt Erkrankten berichteten im Verhältnis öfter über das gleichzeitige Auftreten mehrerer typischer Migräne-Symptome und litten zudem deutlich stärker unter einseitigen und pochenden Kopfschmerzen.
Männer mit Rosazea tragen doppeltes Migränerisiko
Erhöht war das Risiko vor allem für die Männer: Sie hatten mit einer rund doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit eine ärztlich diagnostizierte Migräne als Teilnehmer ohne die Hautkrankheit (OR: 2,26). Für Frauen ergab sich diese Assoziation nicht.
Quelle: Sinikumpu SP et al. Br J Dermatol 2021; 185: 1058-1060; DOI: 10.1111/bjd.20578