Mentaler Verfall Geist mit dem Körper trainieren?

Autor: Maximilian Benedikt Rossol

Bei einer Nachbeobachtung über zehn Jahren und mehr zeigte sich keine signifikante Assoziation zwischen Bewegung und geistiger Leistungsfähigkeit. Bei einer Nachbeobachtung über zehn Jahren und mehr zeigte sich keine signifikante Assoziation zwischen Bewegung und geistiger Leistungsfähigkeit. © contrastwerkstatt - stock.adobe.com

„Sich regen bringt Segen“ – auch für das Gehirn ist viel Bewegung gut. Finnische Forscher haben jetzt aufgezeigt, dass Bewegung besonders im Alter nicht so viele Vorteile für das Gehirn birgt, wie gedacht.

Sportliche Aktivität hält das Gehirn nicht annähernd so effektiv fit, wie man bisher annahm, denn kognitive Einbußen im Alter werden nur geringfügig abgemildert. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommen Forscher aus Finnland in einem systematischen Review und einer Metaanalyse. 

Die Forscher analysierten 104 Studien mit insgesamt 341.471 Teilnehmern und einem Follow-up von mindestens einem Jahr. Bei einer Nachbeobachtung über zehn Jahren und mehr zeigte sich keine signifikante Assoziation zwischen Bewegung und geistiger Leistungsfähigkeit. 

Notwendig ist körperliche Aktivität über Jahrzehnte 

Die Wissenschaftler räumen jedoch ein, dass ihre Metaanalyse nur wenige hochqualitative Studien umfasste und dass die Messmethoden von physischen Aktivitäten und Kognition teilweise ungenau waren. Die Kollegen kommen jedoch zu dem Schluss, dass auch eine schwache Assoziation zwischen körperlicher Fitness und verbesserter Kognition im Alter mit Blick auf die Gesamtbevölkerung von Belang ist. Um diese zu erreichen, müsse jeder Einzelne allerdings über Jahrzehnte hinweg körperlich aktiv sein.

Quelle: Iso-Markku P et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e2354285; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.54285