Atopische Dermatitis Haut fällt ins Gewicht
Vor allem bei Männern wirkt sich eine atopische Dermatitis (AD) in der Kindheit auf kardiovaskuläre Risikofaktoren im Erwachsenenalter aus. Dabei spielen Beginn und Schwere der Hauterkrankung eine Rolle, wie Prof. Dr. Susanne Lundin vom Department of Clinical Science and Education am Karolinska Institutet in Stockholm und ihre Kollegen in einer Auswertung von Langzeitdaten feststellten.
Die Wissenschaftler analysierten die Einträge von 2.270 Schweden, die zwischen 1994 und 1996 in verschiedenen Stockholmer Stadtteilen geboren worden waren. Die Kinder bzw. ihre Eltern füllten bei der Geburt und dann mehrfach bis zum Alter von 24 Jahren verschiedene Fragebogen aus, die auf das Vorliegen einer AD abzielten. Gefragt wurde z.B. nach trockener Haut, juckendem Ausschlag v.a. an den Beugeseiten von Hand- und oberem Sprunggelenk, bekannten atopischen Erkrankungen ab dem vierten Lebensjahr sowie nach einer AD-Diagnose. Klinische Kontrollen wurden im Alter von 4, 8, 16 und 24 Jahren angeboten.
Zum Zeitpunkt der Abschlussuntersuchung – im Alter von 24 Jahren – bestand bei knapp einem Fünftel der Teilnehmer eine AD. Bei den männlichen Atopikern waren BMI, Körperfettanteil, systolischer Blutdruck und LDL-Cholesterin-Konzentration im Plasma im Vergleich zu gleichaltrigen Männern ohne die Hautkrankheit erhöht. Bei Frauen dagegen ließ sich kein solcher Zusammenhang nachweisen.
Eine Dermatitis, die schon vor der Pubertät bestand, war bei den 24-jährigen Männern und Frauen mit einem höheren BMI verbunden. Außerdem ging eine schwere AD mit Juckreiz und Schlafstörungen im Vergleich zu einer milden bis moderaten Ausprägung bei beiden Geschlechtern mit einem höheren Körpergewicht einher, bei Frauen war sie mit einem höheren BMI, einem größeren Taillenumfang und einem höheren Körperfettanteil assoziiert, bei Männern nur mit letzterem.
Quelle: Lundin S et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2023; DOI: 10.1111/jdv.19190