Atopische Dermatitis Läsionsfreie Haut: einfach unbezahlbar?
Die Einführung des ersten Biologikums für das atopische Ekzem (AE) wirft die Frage auf, wie sich die Therapie in den Kosten niederschlägt. Zur Klärung sammelten Nick Mohrvom Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und seine Kollegen zwischen 2017 und 2019 die Daten von insgesamt 1.291 Erwachsenen mit AE aus 111 dermatologischen Praxen. Berücksichtigt wurden Kosten, die für ambulante und stationäre Behandlungen, Rehamaßnahmen, Reisekosten sowie topische und systemische Therapeutika bei Patienten und Kassen anfallen.
Ungeachtet der AE-Schwere ergaben sich pro Patient im Median jährliche Kosten von 874 Euro, etwa ein Viertel davon (211 Euro) mussten die Betroffenen aus eigener Tasche bezahlen. Berücksichtige man das Ausmaß, schlug ein mildes AE mit medianen 551 Euro zu Buche, ein mittelschweres bis schweres mit 1.791 Euro.
Viele Therapiebestandteile nicht erstattungsfähig
Größter Kostenpunkt waren in dieser Gruppe die teuren Systemtherapeutika. Hochgerechnet beliefen sich die Gesamtkosten auf etwa 2,2 Milliarden Euro im Jahr. Das klingt natürlich viel, im Vergleich zu Psoriasis – aufgrund der dort eingesetzten teureren Medikamente – ist es insgesamt allerdings noch preiswert. Der einzelne AE-Patient muss aber mehr selbst bezahlen, da, anders als bei der Schuppenflechte, viele Bestandteile der Therapie nicht erstattungsfähig sind.
Quelle: Mohr N et al. J Eur Acad Dermatol Venereol; 2021; 35: 1346-1356; DOI: 10.1111/jdv.17203