Psychisch krank nach COVID-19 Impfung scheint das Risiko zu senken

Autor: Sabine Mattes

Die Gefahr schwerer mentaler Erkrankungen vergrößerte sich ohne Impfschutz ebenfalls um etwa 50 %. (Agenturfoto) Die Gefahr schwerer mentaler Erkrankungen vergrößerte sich ohne Impfschutz ebenfalls um etwa 50 %. (Agenturfoto) © Summit Art Creations – stock.adobe.com

Ergebnisse einer britischen Studie lassen einen Zusammenhang zwischen einer SARS-CoV2-Infektion und dem Auftreten verschiedener mentaler Krankheiten vermuten.

Die Auswertung stützt sich auf die Daten von drei bevölkerungsbasierten Kohorten mit über 18 Mio. Teilnehmenden. Die erste Kohorte bildet den Zeitraum vor Einführung der COVID-19-Vakzine von Januar 2020 bis Juni 2021 ab. Die beiden anderen beziehen sich auf Juni bis Dezember 2021, unterteilt wurde in geimpfte und ungeimpfte Personen.

Gesteigertes Risiko nach einer Hospitalisierung

COVID-19 erhöhte in allen drei Kohorten in den ersten vier Wochen nach der Diagnose die Inzidenz der meisten untersuchten psychischen Krankheiten, darunter Depression, Angststörungen, Abhängigkeitserkrankungen, selbst verletzendes Verhalten und Suizid. Das Risiko stieg, wenn Betroffene aufgrund eines besonders schweren Verlaufs von COVID-19 stationär behandelt werden mussten.

In der geimpften Kohorte war die Inzidenz psychischer Störungen am niedrigsten. Das Risiko einer Depression zeigte sich nur um 16 % erhöht, wohingegen es in den ungeimpften Kohorten um etwa 80–90 % stieg. Die Gefahr schwerer mentaler Erkrankungen (z. B. Schizophrenie, schizoaffektive oder bipolare Störung, psychotische Depression) vergrößerte sich ohne Impfschutz ebenfalls um etwa 50 %. Für Geimpfte ließ sich hingegen kein erhöhtes Risiko feststellen.

Quelle: Walker VM et al. JAMA Psychiatry 2024; DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2024.2339