Metabolisches Syndrom lockt Lungenkrebs Je mehr Kriterien erfüllt sind, desto höher ist das Risiko

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Das Metabolische Syndrom lockt nicht nur Diabetes und Bluthochdruck, sondern auch Krebserkrankungen. Das Metabolische Syndrom lockt nicht nur Diabetes und Bluthochdruck, sondern auch Krebserkrankungen. © tonstock – stock.adobe.com

Das metabolische Syndrom hat viele Gefahren. Eine neue haben chinesische Wissenschaftler entdeckt: Die Stoffwechselerkrankung erhöht das Risiko für Lungenkrebs.

Das metabolische Syndrom erhöht für die Betroffenen das Risiko, ein Lungenkarzinom zu entwickeln. Dies fanden chinesische Wissenschaftler auf Basis der UK-Biobank-Kohorte heraus. Ausgewertet wurden die Daten von mehr als 330.000 Menschen, von denen rund 77.000 bereits bei Aufnahme in das Register an einem metabolischen Syndrom litten.

Während des Beobachtungszeitraums von bis zu elf Jahren erkrankten insgesamt 2.425 der Teilnehmer an einem pulmonalen Malignom. Die Hazard Ratio (HR) für alle Lungenkarzinome lag bei Patienten, die unter einem metabolischen Syndrom litten, bei 1,21. Speziell für das Adenokarzinom betrug die HR 1,28, für das Plattenepithelkarzinom 1,16. Die Gefährdung war umso größer, je mehr Kriterien des metabolischen Syndroms erfüllt wurden. Eine Assoziation konnte im Einzelnen zu niedrigem HDL-Cholesterin, zu einem erhöhten Bauchumfang und zur Hyperglykämie gezeigt werden.

Besonders stark ausgeprägt war das stoffwechselbedingte Tumorrisiko offenbar bei Rauchern. Auch das Geschlecht spielte eine Rolle. Die Krebsgefahr für Frauen schien größer als die für Männer, schreiben Dr. Mengmeng Li vom Sun Yat-sen University Cancer Center in Guangzhou und Kollegen.

Quelle: Li M et al. CHEST 2023; DOI: 10.1016/j.chest.2023.08.003