Metabolisches Syndrom

Definition

Das metabolische Syndrom (MetS) besteht aus einem Cluster von Komponenten, die Hinweise für das metabolische und kardiovaskuläre Gesundheitsrisiko geben. Übergewicht bzw. Adipositas gelten als die wichtigsten Promotoren des metabolischen Syndroms. Das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen ist bei Personen mit MetS deutlich erhöht. Die Vorhersagekraft des metabolischen Syndroms für atherosklerotische Folgekrankheiten oder die Mortalität übersteigt jedoch nicht die Vorhersagekraft der einzelnen Komponenten des Syndroms. Neben den Kriterien, die das MetS definieren, gibt es weitere Störungen, die mit dem MetS assoziiert sind. Das sind z.B. die chronische Inflammation, Hyperurikämie, Insulinresistenz und Mikroalbuminurie.

ICD10-Code: E87, E88.9

Anzeige
Symptomatik
  • abdominale   Adipositas   (Taillenumfang:   Männer   >   94   cm,   Frauen   >   80   cm)
  • Insulinresistenz
  • Hyperinsulinämie
  • gestörte Glukosetoleranz
  • Dyslipoproteinämie
  • Hypertonie
Anzeige
Untersuchung

Diagnostisch gilt es die verschiedenen Komponenten des metabolischen Syndroms abzuklären, z.B. durch die Bestimmung von Körpergewicht und Taillenumfang und die Kontrolle von Blutzucker und Nüchternblutzucker. 

Mehr zum Thema

Metabolisches Syndrom

Bei Menschen mit metabolischem Syndrom sind nicht nur Herz und Kreislauf in Gefahr. Das „tödliche Quartett“ treibt auch das Risiko für Tumoren in die…

mehr
Labor

Zur Labordiagnostik gehört die Kontrolle von Lipidwerten und Nüchternblutzucker. Ein metabolisches Syndrom liegt vor, wenn mindestens drei der fünf Kriterien erfüllt sind: 

  • Taillenumfang von mindestens 88 cm (Frauen) bzw. 102 cm (Männer).
  • Triglyzeride >150 mg/dl
  • HDL-Cholesterin < 50 mg/dl (Frauen) bzw. < 40 mg/dl
  • Blutdruck > 130 mmHg syst. und > 85 mmHg diast.
  • Nüchternblutzucker > 100 mg/dl 
Anzeige
Differenzialdiagnostik

Differenzialdiagnostisch kommen neben den einzelnen Komponenten des Syndroms Erkrankungen infrage, die aus anderen Gründen z.B. eine Insulinresistenz, Hypertonie, Dyslipoproteinämie oder abdominelle Adipositas auslösen.     

Pharmakotherapie und nichtinvasive Therapie

Die Therapie sollte primär auf Lebensstiländerungen (Diät, regelmäßige körperliche Bewegung) beruhen. Sie können Körpergewicht und Bauchumfang reduzieren, Lipide senken, die Insulinresistenz mindern und die Manifestation des Typ-2-Diabetes zumindest verzögern. Je nach Befund ist eine medikamentöse Therapie mit Antihypertensiva, Antidiabetika und lipidsenkenden Wirkstoffen indiziert.

Mehr zum Thema

Mit erhöhtem Konsum von Olivenöl lässt sich die Entwicklung eines Diabetes mellitus verhüten. Auch Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz scheinen…

mehr

Die orale Therapie des Typ-2-Diabetes bietet heute viele Optionen – und erfordert daher auch vom Hausarzt immer differenziertere Entscheidungen. Wie…

mehr

Übergewichtige oder Insulinresistente profitieren vom Darmbakterium Akkermansia muciniphilia. Es vermindert Cholesterin, Gewicht­ und…

mehr

Zu viele Kalorien und zu wenig Bewegung gelten als die Hauptursachen des metabolischen Syndroms. Einigen Wissenschaftlern ist das zu einfach gedacht.…

mehr
Invasive und Interventionelle Therapie

Bei therapierefraktären Patienten ist eventuell eine bariatrische Operation indiziert, bei begleitenden Risikofaktoren (z.B. Diabetes, KHK) werden diese Eingriffe schon bei einer Adipositas Grad 2 durchgeführt (BMI 35 - <40).

Prävention
Mehr zum Thema

Die Fettleber ist Vorstufe der Steatohepatosis beim metabolischen Syndrom. Jeder vierte Deutsche ist betroffen, Tendenz steigend. Gewichtsverlust…

mehr

Zu langer oder zu kurzer Schlaf verursacht Probleme mit Zuckerstoffwechsel, Blutfettwerten und Gewicht. Nun haben koreanische Wissenschaftler…

mehr

Moderater Sport und eine ausgewogene Ernährung schützen vor dem metabolischen Syndrom. Wohl dem, der beidem Rechnung tragen kann.

mehr
Folgeerkrankung
Mehr zum Thema

Metabolisches Syndrom lockt Lungenkrebs

Das metabolische Syndrom hat viele Gefahren. Eine neue haben chinesische Wissenschaftler entdeckt: Die Stoffwechselerkrankung erhöht das Risiko für…

mehr
Notfallmanagement

Zu Notfällen kommt es durch eine akute Verschlechterung der Grundkrankheiten, etwa durch Stoffwechselentgleisungen bei Diabetes oder Hochdruckkrisen. Die atherogenen Dyslipidämien können kardiovaskuläre Gefäßnotfälle (Myokardinfarkt, Schlaganfall) auslösen. 

Leitlinien

Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
Therapie des Typ-1-Diabetes

Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
Therapie des Typ-2-Diabetes

Gesellschaft (DAG) e.V., Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e.V., Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) e.V.:
Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur „Prävention und Therapie der Adipositas“

Forschung
Mehr zum Thema

Einer dänischen Studie nach senkt die strukturierte Therapie die Mortalität nur bei Frauen. Wieso versagen klassische Behandlungsmethoden bei Männern?

mehr

Blutdruck-Zielwerte für Diabetiker wurden in der letzten Leitlinie gelockert - eine neue Metaanalyse stellt das in Frage. Besonders junge Patienten…

mehr

Nicht jeder Patient mit einem plötzlichen Hörverlust hat schlechtere Genesungschancen, nur weil er zudem an einem metabolischen Syndrom leidet. Die…

mehr
Abrechnung

Verschenken Sie kein Honorar: Das „Gebühren-Handbuch digital“ ist die ideale Weiterentwicklung der Printausgabe des bekannten „Medical Tribune Gebühren-Handbuchs“ - statt 2000 Buchseiten der schnelle digitale Zugriff.

Was Ihnen die Abrechnung leichter macht:

  • die immer aktuelle Fassung von EBM und GOÄ (Einheitlicher Bewertungsmaßstab und Gebührenordnung für Ärzte)
  • Tipps und Experten-Kommentare zur Honorarabrechnung (EBM/GOÄ), graphisch aufbereitet und leicht verständlich
  • Kommentare von Kollegen lesen und selbst kommentieren
  • persönliche Notizen und Lesezeichen setzen

Zum Gebühren-Handbuch digital »

Fortbildungen

17.01.2025 | 07:30 - 08:15 Online

Frühstücksfortbildung am Freitag 2025

Luftnot - Kann das Herz dahinterstecken?

Details Online-Teilnahme Programm
31.01.2025 | 07:30 - 08:15 Online

Frühstücksfortbildung am Freitag 2025

Allergische Rhinitis / Rhinokonjunktivitis – Rasch und effektiv behandeln

Details Online-Teilnahme Programm
14.02.2025 | 07:30 - 08:15 Online

Frühstücksfortbildung am Freitag 2025

Depression - rechtzeitig erkennen und individuell behandeln

Details Online-Teilnahme Programm
Termin Fortbildung Ort  
17.01.2025 | 07:30 - 08:15

Frühstücksfortbildung am Freitag 2025

Luftnot - Kann das Herz dahinterstecken?

Details Online-Teilnahme Programm
Online
1 CME-Punkt
kostenfrei
31.01.2025 | 07:30 - 08:15

Frühstücksfortbildung am Freitag 2025

Allergische Rhinitis / Rhinokonjunktivitis – Rasch und effektiv behandeln

Details Online-Teilnahme Programm
Online
1 CME-Punkt
kostenfrei
14.02.2025 | 07:30 - 08:15

Frühstücksfortbildung am Freitag 2025

Depression - rechtzeitig erkennen und individuell behandeln

Details Online-Teilnahme Programm
Online
CME-Punkte beantragt
kostenfrei
Alle Fortbildungen




Diese Informationen dienen ausschließlich der Aus- und Weiterbildung von Angehörigen und Studenten der medizinischen Fachkreise (z.B. Ärzte) und enthalten nur allgemeine Hinweise. Sie dürfen nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden und sind kein Ersatz für eine ärztliche Beratung oder Behandlung. Die jeweiligen Autoren haben die Inhalte nach bestem Wissen gepflegt. Dennoch sollten Sie die Informationen stets kritisch prüfen und mit zusätzlichen Quellen vergleichen. Die Autoren und die Betreiber von medical-tribune.de übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch nicht-kontrollierte Anwendung von Empfehlungen und Inhalten entstehen. Beiträge, die Angaben zum Einsatz und zur Dosierung von Medikamenten machen, sind die persönliche Einschätzung der Autoren. Sie ersetzen nicht die Empfehlungen des Herstellers oder des behandelnden Arztes oder Apothekers.