Kardiospezifische Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen
Was die Prävalenz und Therapie von Herzinsuffizienz-Erkrankungen angeht, bestehen weiterhin Unterschiede zwischen neuen und alten Bundesländern. Das hat Professor Dr. Marcus Dörr, Universitätsmedizin Greifswald, mit Kollegen aus den Daten des Statistischen Bundesamtes und anderer offizieller Quellen herausgelesen.
Zwischen 2000 und 2017 hat sich demnach in Deutschland die Zahl der stationär behandelten Patienten mit der Diagnose Herzinsuffizienz knapp verdoppelt. Während im Osten die Aufnahmen um 119 % zugenommen haben, betrug die Rate im Westen nur 88 %. Ähnliche Verhältnisse zeigte auch der direkte Ländervergleich. 2017 zählte Prof. Dörr auf 100 000 Einwohner 65 entsprechende stationäre Todesfälle im Osten, im Westen waren es 43. Bezogen auf andere Diagnosen hatte sich die Zahl der Krankenhausaufnahmen in der Zeit kaum geändert.
Demografische Faktoren ließen sich in der statistischen Analyse ausschließen. Für Prof. Dörr kommen daher nur zwei Ursachen infrage: weiterhin bestehende strukturelle Unterschiede im Gesundheitssystem oder eine regional höhere Prävalenz von Herzinsuffizienz-Risikofaktoren.
Quelle: Pressemitteilung – European Society of Cardiology