Impfen trotz MS Kein erhöhtes Risiko für eine Hospitalisierung

Autor: Alexandra Simbrich

Impfungen scheinen das Risiko für MS-Schübe nicht zu erhöhen. Impfungen scheinen das Risiko für MS-Schübe nicht zu erhöhen. © Prostock-studio – stock.adobe.com

Patienten mit Multiple Sklerose müssen sich nicht vor Impfungen fürchten. Wie eine große Kohortenstudie zeigte, erhöht eine Immunisierung nicht das Risiko für einen schweren behandlungsbedürftigen Schub.

Gute Nachrichten für Patienten mit multipler Sklerose: Einer großen Kohortenstudie zufolge steigern Impfungen nicht das Risiko, schubbedingt in der Klinik zu landen. Im SNDS*-Register, das mehr als 99 % der Bevölkerung Frank­reichs erfasst, identifizierten die Autoren 106.523 Personen, bei denen zwischen 2007 und 2017 MS diagnostiziert wurde. Sie analysierten, wie oft es bei ihnen binnen 60 Tagen nach einer Impfung schubbedingt zur Hospitalisierung kam. Diese Raten verglichen sie mit denen vor der Vakzinierung.

Als Impfung galt die mindes­tens einmalige Immunisierung z.B. gegen Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis, Keuchhusten, Hepatitis B, Influenza, Pneumokokken, Meningokokken, Masern, Mumps oder Röteln. Während des elf Jahre dauernden Follow-ups wurde etwa jeder Dritte schubbedingt mindes­tens einmal stationär behandelt. Mehr als jeder Zweite (54,6 %) wurde in dieser Zeit geimpft. 

Geschlecht und Alter spielten keine Rolle

Diese zog kein erhöhtes Risiko für klinikpflichtige MS-Schübe nach sich (Odds Ratio 1,00). Die Ergebnisse waren weitgehend unabhängig von Geschlecht und Alter. Auch tat sich keine Impfstoffkategorie durch ein erhöhtes Risiko hervor.

* System of National Health Databases

Quelle: Grimaldi L et al. JAMA Neurol 2023; DOI: 10.1001/jamaneurol.2023.2968