Impfen trotz MS Kein erhöhtes Risiko für eine Hospitalisierung
Gute Nachrichten für Patienten mit multipler Sklerose: Einer großen Kohortenstudie zufolge steigern Impfungen nicht das Risiko, schubbedingt in der Klinik zu landen. Im SNDS*-Register, das mehr als 99 % der Bevölkerung Frankreichs erfasst, identifizierten die Autoren 106.523 Personen, bei denen zwischen 2007 und 2017 MS diagnostiziert wurde. Sie analysierten, wie oft es bei ihnen binnen 60 Tagen nach einer Impfung schubbedingt zur Hospitalisierung kam. Diese Raten verglichen sie mit denen vor der Vakzinierung.
Als Impfung galt die mindestens einmalige Immunisierung z.B. gegen Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis, Keuchhusten, Hepatitis B, Influenza, Pneumokokken, Meningokokken, Masern, Mumps oder Röteln. Während des elf Jahre dauernden Follow-ups wurde etwa jeder Dritte schubbedingt mindestens einmal stationär behandelt. Mehr als jeder Zweite (54,6 %) wurde in dieser Zeit geimpft.
Geschlecht und Alter spielten keine Rolle
Diese zog kein erhöhtes Risiko für klinikpflichtige MS-Schübe nach sich (Odds Ratio 1,00). Die Ergebnisse waren weitgehend unabhängig von Geschlecht und Alter. Auch tat sich keine Impfstoffkategorie durch ein erhöhtes Risiko hervor.
* System of National Health Databases
Quelle: Grimaldi L et al. JAMA Neurol 2023; DOI: 10.1001/jamaneurol.2023.2968