Kein Nutzen von Vitamin K2 bei Osteoporose und Arthrose
Fehlanzeige, lautet die Antwort von Dr. Friederike Thomasius vom Frankfurter Hormon- und Osteoporosezentrum.
Offenbar erhöht weder ein Mangel von Vitamin K2 das Frakturrisiko bei Osteoporose noch wird dieses durch eine Supplementierung des Vitamins gesenkt. In der einzigen bis dato existierenden Interventionsstudie mit mehr als 4000 Osteoporosepatientinnen zeigte Vitamin K2 keinen belegbaren Effekt auf das vertebrale Frakturrisiko – egal ob die Frauen prävalente Frakturen hatten oder nicht. Eine Metaanalyse aus dem letzten Jahr bestätigte das Ergebnis: Zusätzliches Vitamin K wirkte sich nicht nachweislich auf das Risiko für Oberschenkelhals- oder vertebrale Frakturen aus.
Zu Arthrose und Vitamin K2 liegen bislang keine Daten vor. Einige wenige klinische Studien untersuchten lediglich den Effekt von Vitamin K1, dessen Substitution sich im Fall eines Mangels positiv auf die Arthrose auswirkte. Im Gegensatz zu Vitamin K1, das in grünem Gemüse vorkommt, ist Vitamin K2 nur in geringen Mengen in tierischen Eiweißprodukten wie Fleisch, Milch oder Eiern enthalten und resorptionsabhängig. Ein weiterer Lieferant sind intestinale Bakterienstämme, die etwa 10–50 % der empfohlenen Tagesmenge von 70 µg abdecken.
Der von der European Food Safety Authority ausgegebene Richtwert wird jedoch kritisch diskutiert. Analog zu anderen Nährstoffen fehlen bei Vitamin K2 sowohl untere als auch obere Aufnahmegrenzen, da es laut den Experten egal ist, mit welchem K-Vitamin man seinen Tagesbedarf deckt.
Vitamine K, B und Folsäure im Auge behalten
Zwar hält die Autorin eine generelle Vitamin-K2-Substitution aufgrund der aktuellen Datenlage weder bei Osteoporose noch bei Arthrose für gerechtfertigt. Dennoch sollte man auf eine ausreichende Versorgung mit den Vitaminen K und B sowie mit Folsäure gemäß den Empfehlungen des Dachverbands Osteologie achten.
Quelle: Thomasius F. internistische praxis 2020; 62: 181-182