Bariatrische Eingriffe Kleiner Magen, großer Mangel

Autor: Sabine Mattes

Häufig liegt nach einer bariatrischen Operation ein Eisenmangel vor. Wird dieser nicht ausgeglichen, kommt es schnell zu einer Anämie. Häufig liegt nach einer bariatrischen Operation ein Eisenmangel vor. Wird dieser nicht ausgeglichen, kommt es schnell zu einer Anämie. © Yaruniv-Studio – stock.adobe.com

Nach einer operativen Magenverkleinerung steigt die Wahrscheinlichkeit, eine Anämie zu entwickeln, drastisch an.

Zu den möglichen Folgen bariatrischer Operationen gehören Eisen- und Vitamin-B12-Mangel. Die Blutspiegel müssen postoperativ kontrolliert und ein Defizit ausgeglichen werden, um langfristig eine Anämie zu verhindern, betonen Professor Dr. Kari Johansson­, Department­ of Medicine des Karolinska Institutet in Solna, und Kollegen. Ihre Ergebnisse basieren auf einer Langzeitstudie mit einer medianen Follow-up-Zeit von zehn Jahren. Diese beinhaltet die Daten von 2.007 Adipositaspatienten im Alter von 37–60 Jahren, die sich einer Magenoperation unterzogen hatten. Gegenübergestellt wurden sie einer Gruppe gematchter adipöser Kontrollen, die eine nicht-operative Therapie zur Behandlung ihrer Krankheit erhielten (z.B. Lebensstil- oder Ernährungsberatung).

Nach einer OP nahm das Risiko einer Anämie im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich zu. Ein Magenbypass erhöhte es sogar um das Fünffache (Hazard Ratio 5,05). Auch wenn ein Magenband eingesetzt oder eine vertikale Gastroplas­tik durchgeführt wurde, stieg die Wahrscheinlichkeit einer Anämie langfristig um mehr als das Doppelte (2,15 bzw. 2,67). Diese Assoziationen blieben auch bestehen, nachdem weitere Faktoren, wie Alter, Geschlecht, Blutdruck oder Diabetes, einbezogen wurden.

Quelle: Johansson K et al. The Lancet Diabetes Endocrinol 2021; 9: 515-524; DOI: 10.1016/S2213-8587(21)00141-8