Allergologie Komponententestung mit Maß und Ziel

DGP-Kongress 2024 Autor: Manuela Arand

Die Extraktdiagnostik mit dem entsprechenden Majorallergen reicht, um die Ergebnisse eines Pricktests zu bestätigen. Die Extraktdiagnostik mit dem entsprechenden Majorallergen reicht, um die Ergebnisse eines Pricktests zu bestätigen. © Microgen – stock.adobe.com

Als allergologisches Werkzeug ist die Komponentendiagnostik sehr nützlich, weil sie exaktere Resultate liefert. Doch längst nicht jeder Patient braucht sie tatsächlich. 

„Ich habe das Gefühl, dass wir nur noch Komponentendiagnostik machen. Aber es gibt Teilbereiche der IgE-Diagnostik, in denen das nicht nötig ist“, sagte Dr. Marcus Joest, Lungen- und Allergiezentrum Bonn. Er plädierte für ein pragmatisches Vorgehen und führte als Beispiel die Pollendiagnostik an.

Reagiert ein Patient im Pricktest nur auf ein oder zwei Pollenallergene, ist es unwahrscheinlich, dass er gegen kreuzreaktive Pollen-Panallergene sensibilisiert ist. Zu Letzteren gehören beispielsweise Bet v 2 und Phl p 12 (sogenannte Profiline) bzw. Bet v 4 und Phl p 7 (Polcalcine), die in vielen Pollen vorhanden sind. Geht es in diesen Fällen darum, das Ergebnis des Pricktests zu bestätigen, reicht die Extraktdiagnostik mit dem entsprechenden Majorallergen aus. Anders verhält es sich, wenn ein Patient im Hauttest auf mehrere oder alle Allergene reagiert. Dr. Joest: „Dann ist es wichtig, die Panallergene zu testen, weil sie uns später u.a. in die Auswahl der Hyposensibilisierung reinspielen.“ 

Quelle: 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin