Reduziertes Cortexvolumen Kontrollverlust im Hirn
Bei Patienten mit chronischem Husten ist möglicherweise das zerebrale Kontrollsystem geschwächt. Wissenschaftler identifizierten auf MRT-Bildern von Betroffenen ein verkleinertes Volumen des anterioren cingulären Cortex – also einer jener Regionen, die mit der Unterdrückung des Hustenreizes in Verbindung gebracht werden. Besonders ausgeprägt war die Veränderung in der linken Hemisphäre und bei Männern. In anderen Hirnregionen der Patienten fand sich dagegen keine Größenreduktion.
Dr. Johnmary Arinze vom Uniklinikum Ghent und Kollegen stützten sich auf vorhandene MRT-Aufnamen einer populationsbasierten niederländischen Kohorte aus den Jahren 2009 bis 20014. Die aktuelle Analyse beinhaltete die Daten von 3.620 Patienten mit einem mittleren Alter von 69 Jahren.
Studienergebnisse bieten Ansatz für neue Therapien
Knapp 10 % der Teilnehmer litten an chronischem Husten, definiert durch tägliche Symptome über einen Zeitraum von mindestes drei Monaten. Personen mit Atemwegserkrankungen oder zerebralen Störungen wie Demenz und Parkinson waren ausgeschlossen. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass der vermutlich gestörten Sensibilität für Hustenreize organische Veränderungen zugrunde liegen – ein potenzieller Ansatz für neue Therapieoptionen.
Quelle: Arinze JT et al. CHEST 2023; DOI: 10.1016/j.chest.2023.02.007