Krebserkrankungen treten bei Rheumapatienten früher auf
Bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen muss man schon in jüngerem Alter mit malignen Tumoren rechnen. Brustkrebs tritt im Schnitt acht Jahre früher auf, Prostatakrebs fünf Jahre. Melanome entwickeln sich bei Frauen im Durchschnitt dreieinhalb und bei Männern fünf Jahre früher. Das ergab ein Vergleich der Daten von 473 Patienten des Heidelberger RheuMal-Registers mit denen des Deutschen Krebsregisters.
Zwischen der Diagnose der rheumatologischen Grunderkrankung und dem Auftreten eines Malignoms vergingen bei 50 % der Patienten höchstens zehn Jahre. In einem Viertel der Fälle manifestierte sich der Krebs sogar schon innerhalb von fünf Jahren. Die Tumordiagnose hatte auch Konsequenzen für den weiteren Therapieverlauf, hieß es im Poster von Dr. Karolina Benesova, Uniklinik Heidelberg, und Kollegen: Der Einsatz krankheitsmodifizierender Medikamente (DMARD) wurde vielfach modifiziert oder ganz beendet.
Quelle: Deutscher Rheumatologie Kongress 2020 – virtuell