COPD und Asthma triggern rheumatoide Arthritis

Autor: Tobias Stolzenberg

Von den Bronchien in die Gelenke: Die bei COPD und Asthma zugrundeliegende Entzündung kann die rheumatoide Arthritis begünstigen. Von den Bronchien in die Gelenke: Die bei COPD und Asthma zugrundeliegende Entzündung kann die rheumatoide Arthritis begünstigen. © hriana – stock.adobe.com

COPD und Asthma hören nicht bei den Atemwegen auf: Die beiden entzündlichen Lungenkrankheiten begünstigen die Entstehung einer rheumatoiden Arthritis, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Patientinnen mit entzündlichen Lungenerkrankungen scheinen für eine rheumatoide Arthritis (RA) besonders empfänglich zu sein. Forscher hatten bei 205.153 Teilnehmerinnen der beiden Nurses’ Health Studies 15.148 Personen mit Asthma bronchiale und 3573 mit COPD ausgemacht. Über die nachfolgenden 24 Jahre war bei 1060 der Frauen eine RA diagnostiziert worden.

Die Datenanalyse brachte ein deutlich erhöhtes Risiko für die autoimmune Erkrankung bei Asthma- und COPD-Patientinnen zutage (Hazard Ratio 1,53 bzw. 1,89). Im Vergleich zu lungengesunden Frauen mussten COPD-Kranke jenseits des 55. Lebensjahres, die stark rauchten, sogar mit dem doppelten Risiko für die rheumatoide Arthritis leben (HR 2,20).

Chronische Entzündung als mögliche Ursache

Offensichtlich fördern chronisch entzündete Schleimhäute der Atemwege die Entstehung der rheumatoiden Arthritis, vermuten die Autoren um Dr. Julia A. Ford vom Brigham and Women’s Hospital in Boston. Bei Patienten mit COPD oder Asthma sollte man daher besonders auf frühe Zeichen der Autoimmunkrankheit achten.

Quelle: Ford JA et al. Arthritis Rheumatol 2020; DOI: 10.1002/art.41194