
Schmerzen steigen, die Medikation nicht Von Rheumakranken per App gemeldete Ergebnisse haben kaum eine Auswirkung

Wollen Patientinnen und Patienten zwischen Arztterminen Ergebnisse bzw. Ereignisse (Patient-Reported Outcomes, PRO) melden, können sie das über digitale Gesundheitsanwendungen tun. Welche Bedeutung solche longitudinalen Schmerzbeobachtungen für die Funktion und die Medikation bei Menschen mit rheumatoider Arthritis (RA) haben, untersuchte eine Gruppe um Hallie Altwies vom Brigham und Women’s Hospital in Boston. 83 RA-Betroffene beantworteten dafür über ein Jahr hinweg mittels App wöchentlich einen Kurzfragebogen zu Schmerzen und Funktion.
Im Median wurden von 52 PRO-Fragebögen 37 ausgefüllt. Im Vergleich zu den ersten fünf gemeldeten PRO – die als Referenz galten – erlebten 60 Betroffene (72 %) über die Zeit eine Zunahme ihrer Schmerzen um mindestens 5 Punkte (minimal klinisch bedeutsame Differenz, MCID) mit einer medianen Dauer von 16 Tagen.
Klinische Untersuchung erscheint vertrauenswürdiger
Menschen mit einer solchen MCID hatten eine mehr als doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 42 Tage auch einen klinisch minimalen bedeutsamen funktionellen Verlust zu erleben.
Überraschenderweise ging eine berichtete Zunahme der Schmerzen nicht signifikant häufiger mit einer Veränderung der Medikation einher, schreibt das Autorenteam. Das ließe sich vielleicht dadurch erklären, dass Ärztinnen und Ärzte die Angabe über einen Kurzfragebogen per App als nicht ausreichend für eine Medikationsanpassung erachten und die Betroffenen vorher lieber klinisch untersuchen möchten.
Quelle: Altwies H et al. ACR Open Rheum 2025; 1: e11768; DOI: 10.1002/acr2.11768