Rheuma: Untersuchung per MRT ist nicht besser als klassische Therapiekontrolle
Für die große Mehrheit der Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ist das Therapieziel die klinische Remission. Ermöglicht wird es durch den frühzeitigen Einsatz von hochpotenten Antirheumatika chemischen oder biologischen Ursprungs. Dennoch entwickeln 20–30 % der Patienten auch unter leitliniengerechter Behandlung progrediente Gelenkschäden.
Möglicherweise sind die klassischen Remissionskriterien nicht sensitiv genug, um einen Krankheitsstillstand zu detektieren, vermuteten die dänischen Rheumatologen. Definiert sind die klassischen Remissionskriterien als Fehlen von Gelenksymptomen bzw. entzündlich-destruktiver Restaktivität.
Mit der IMAGINE-RA-Studie wollten sie nun prüfen, ob eine Überwachung der Gelenke mit dem MRT bessere Ergebnisse erzielt als die klassische Remissionskontrolle.Die Kernspin-Diagnostik der Gelenke erfasst bereits subklinische Entzündungsprozesse und könnte damit theoretisch zu einer noch gezielteren Therapiekontrolle beitragen. Dieser Vorteil ließ sich in der Praxis allerdings nicht bestätigen.
Remissionsraten und Fortschreiten der Gelenkdestruktion waren unter beiden Methoden vergleichbar, so das Resultat der IMAGINE-RA-Studie. Einbezogen in die prospektive Multicenterstudie waren 200 RA-Patienten in klinischer Remission mit einem DAS28-CRP-Score unter 3,2, die randomisiert einer MRT-geführten oder klassischen klinischen Überwachung zugeteilt wurden. Innerhalb von 24 Monaten blieben 85 vs. 88 % der Patienten in klinischer Remission, ein radiologisch detektierter Gelenkprogress trat bei 34 vs. 38 % auf.
Quelle: Møller-Bisgaard S et al. JAMA 2019; 321: 461-472