Pankreasnekrosen Mehr Insuffizienzen nach invasiver Therapie
Sowohl die konservative Behandlung einer sterilen als auch die minimal-invasive Therapie einer infizierten Nekrose hat bei Patienten mit akuter Pankreatitis gute kurzfristige Ergebnisse gezeigt. Ein Team um Robbert Hollemans vom St. Antonius Hospital in Utrecht wollte wissen, wie es sich auf lange Sicht verhält. In ihre Analyse einer prospektiven Kohorte schlossen die Forscher die Daten von 373 Patienten mit nekrotisierender Pankreatitis ein.
Jeder vierte Patient erneut eingewiesen
Im Fokus standen erneute Klinikeinweisungen, Komplikationen und die Lebensqualität – jeweils in Abhängigkeit von der primären Therapie. Diese erfolgte konservativ, durch alleinige Drainage oder mittels Nekrosektomie. Während einer medianen Nachbeobachtungszeit von 13,5 Jahren mussten 26 % der Teilnehmer pankreatitisbedingt erneut stationär behandelt werden. Die Art der Erstbehandlung spielte dabei keine Rolle.
Insgesamt 13 % der Patienten benötigten eine Drainage, 45 % davon nach initial konservativer Therapie. Bei 8 % war aufgrund von Komplikationen ein chirurgischer Eingriff nötig – unabhängig von der Erstbehandlung. Mehr als jeder Dritte entwickelte eine endo- oder exokrine Pankreasinsuffizienz (34 % bzw. 38 %), signifikant häufiger nach vorausgegangener invasiver Behandlung. Auf die Lebensqualität hatte die Art der Ersttherapie keinen Einfluss.
Zumindest ein klares Ergebnis ergab sich aus den Analysen: Als Prädiktor für Komplikationen einschließlich Insuffizienz sowie notwendige Reinterventionen erwies sich ein Ausmaß der initialen Nekrose von mehr als 50 % des Pankreasparenchyms.
Quelle: Hollemans RA et al. Gut 2024; DOI: 10.1136/gutjnl-2023-329735