Lebensgefährliche Hormonstörung Mehr Suizidversuche bei polyzystischem Ovarialsyndrom

Autor: Maximilian Rossol

Frauen mit PCOS hatten eine mehr als achtfach erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen Suizidversuch als Gleichaltrige ohne die hormonelle Störung. Frauen mit PCOS hatten eine mehr als achtfach erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen Suizidversuch als Gleichaltrige ohne die hormonelle Störung. © bilderzwerg – stock.adobe.com

Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom sollten noch mehr psychologische Betreuung erhalten. Einer neuen Studie zufolge müssen neben Depressionen, Angststörungen und weiteren mentalen Erkrankungen auch mögliche Suizidversuche in Betracht gezogen werden.

Frauen mit einem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) haben ein deutlich erhöhten Risiko für suizidales Verhalten. Dies zeigt eine Kohortenstudie aus Taiwan.

Den Zusammenhang zwischen PCOS und Suizidversuch ermittelte ein Team um Dr. Tien-Wei Hsu vom E-DA Hospital in Kaohsiung anhand der Registerdaten von 18.960 Patientinnen mit POCS. Ihnen stellten die Wissenschaftler nach Alter, Wohnverhältnissen, Einkommen und psychiatrischen Komorbiditäten passend ausgewählte Kontrollpersonen gegenüber.

Frauen mit PCOS hatten demnach eine mehr als achtfach (Hazard Ratio, HR, 8,47) erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen Suizidversuch als Gleichaltrige ohne die hormonelle Störung. In der Altersgruppe 12 bis 20 Jahre lag die Gefahr gut fünffach höher (HR 5,38). In der Gruppe bis 39 Jahre war das Risiko für versuchten oder vollendeten Suizid gut neunmal höher (HR 9,15), bei Frauen ab 40 war es nahezu vervierfacht (HR 3,75).

Quelle: Hsu TW et al. Ann Intern Med 2024; 177: 335-342; DOI: 10.7326/M23-2240


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